Im Rückspiegel: Kauf von Johnson & Johnson

Kauf von Johnson & Johnson - Titel August 2017

Mit der Artikelserie Im Rückspiegel werde ich nach und nach alle Käufe für mein Dividendenaktiendepot chronologisch nachvollziehen und darlegen, damit ihr euch ein Bild machen könnt, wann und warum ich die Aktie damals gekauft habe. Gleichzeitig werde ich Bilanz ziehen und einschätzen, ob die Erwartungen, die ich beim Kauf hatte, erfüllt wurden oder nicht. Abgerundet mit einem aktuellen FAST Graphs Chart gibt euch das die Möglichkeit einzuschätzen, ob meine allgemeine Strategie für Aktienkäufe was für euch ist oder eher doch nicht.

Am 18.09.2014 kaufte ich 12 Stück Johnson & Johnson zum Preis von je 82,499 EUR!

Die Gesamtinvestition betrug inkl. Gebühren 994,94 EUR. Mit dem Kauf von Johnson & Johnson (JNJ) hatte ich somit die zweite Aktie in meinem Dividendenaktiendepot und sie ist bis heute ein fester Bestandteil dessen.

Warum Johnson & Johnson?

Eigentlich habe ich ja ein paar ausformulierte Bewertungsmaßstäbe für den Aktienkauf, jedoch haben sich diese erst mit der Zeit entwickelt. Ich hatte dies bereits in meinem Artikel zum Kauf von McDonalds beschrieben und hier ist es nicht anders. Johnson & Johnson war deswegen auf meiner Kaufliste der ersten 6-7 Unternehmen, weil es einfach in jedem Depot war von den Finanzblogs, die ich damals gelesen habe. That’s it!

Es mag etwas schräg klingen, aber meiner Meinung nach ist das Lesen solcher Blogs und sich Anregungen holen immer noch eine viel bessere Möglichkeit einfach mal loszulegen und etwas dabei zu lernen, als zum Bankberater zu rennen oder, wie es leider auch viele tun, einfach nichts zu machen.

Ich habe dieses Abschauen bei keinem meiner ersten Käufe bereut und so ist es auch bei Johnson & Johnson. Im Gegenteil, ich habe nach dem Kauf von Johnson & Johnson sehr schnell festgestellt, dass dieses Unternehmen eine Maschine ist, wenn es um konstantes Dividendenwachstum (Dividend Growth) geht.

So schauen die letzten 20 Jahre in Bezug auf die gezahlte Dividende aus:

Dividendenwachstum JNJ 1998-2017

Wow! Jedes Jahr satte und konstante Steigerungen und selbst die Dotcom Blase und die Finanzkrise, wo ganze Wirtschaftszweige die Dividenden gekürzt oder gestrichen haben, sind im Chart nicht auszumachen. Genau so muss es sein, genauso liebe ich es.

Das Dividendenwachstum nahm zwar leicht ab in dem oben gezeigten Zeitraum von 20 Jahren, aber es liegt immer noch leicht über sehr guten und komfortablen 7% in den letzten 10 Jahren. Das ist ungefähr doppelt so hoch, wie die Inflation im gleichen Zeitraum ausmachte. Sprich, dein Geld vermehrt sich auch ohne dein weiteres Zutun.

Die gerade genannten Gründe führten dazu, dass ich bereits kurze Zeit später, meine Position durch einen weiteren Kauf von Johnson & Johnson ausbaute.

Am 20.01.2015 kaufte ich 13 Stück Johnson & Johnson zum Preis von je 87,43 EUR!

Ich hatte ab diesem Zeitpunkt also bereits 25 Stück des Unternehmens im Depot. Das sollte aber immer noch nicht alles sein.

Aufgrund meines bis dahin angesammelten Wissens entschied ich mich nämlich, dass Johnson & Johnson eines meiner Cornerstone Investments werden sollte. Also ein Eckpfeiler bzw. Grundstein im Gesamtportfolio.

Dazu sollte man wissen, dass eine Anfängerposition bei mir 1.000,- EUR beträgt und eine Normalposition sich auf 3.000,- EUR beläuft. Für die Cornerstone Unternehmen sehe ich dagegen eine Summe von bis zu 5.000,- EUR vor. Aktuell fallen in diese Rubrik nur Apple (AAPL) und halt Johnson & Johnson.

Da der Preis zum Zeitpunkt der Entscheidung etwas nach oben gelaufen war, entschied ich mich dann für den weiteren Kauf von Johnson & Johnson für den Aktiensparplan bei der Comdirect*.

Seit Juli 2016 spare ich zusätzlich monatlich 100,- EUR in Johnson & Johnson Aktien!

Meine Gesamtinvestition in das Unternehmen beträgt zum heutigen Stand 3.412,62 EUR aufgeteilt in genau 36,595 Stück.

Zum 14.08.2017 steht der Preis bei 113,20 EUR (+21,4%)!

Der aktuelle Buchgewinn beträgt somit 729,93 EUR.

Die Dividendeneinnahmen bis jetzt belaufen sich auf 166,59 EUR!

Damit bin ich sehr zufrieden. Die Dividendenrendite liegt zwar aktuell nur bei 2,5%, meine Yield on Costs (YoC, auch genannt Dividendenrendite auf den Einstandspreis) liegen bei immerhin 3,0%, aber das stete Dividendenwachstum und das robuste Geschäftsfeld von Johnson & Johnson lassen mich des Nachts ruhig schlafen und zuversichtlich in die Zukunft schauen. 

Das Dividendenwachstum seit Kauf beträgt +7%!

Fastgraphs CAGR JNJ - 14.08.2017

Wann habt ihr in eurem Job das letzte Mal eine Lohnerhöhung von 7% bekommen und das viele Jahre hintereinander weg? Und ich musste niemanden bei Johnson & Johnson anrufen, danach fragen oder erklären, dass ich es wert bin, mehr zu verdienen. So muss es sein!

Die Dividende lag beim Kauf bei 2,76 USD und beträgt jetzt bereits 3,32 USD. Die nächste Steigerung steht im Frühjahr 2018 an und ich rechne erneut mit ungefähr +7% und somit dann ca. 3,56 USD Dividende.

Fun Fact, eine Steigerung um 7% jedes Jahr bedeutet, dass sich deine Dividende alle 10 Jahre verdoppelt. Lass das mal sacken!

In 10 Jahren bekomme ich also nicht 3,32 USD sondern 6,64 USD. Und in 20 Jahren 13,28 USD. Ohne das ich noch etwas dafür tun müsste! Sollte ich mal 90 Jahre werden, zahlt mir Johnson & Johnson dann pro Aktie 106,24 USD an Dividenden. Fast soviel, wie aktuell eine Aktie kostet. Nett!

Und wer gibt mir eine Garantie? Niemand! Aber wie realistisch ist das dann? Johnson & Johnson zahlt seit 1944 eine Dividende und hat diese in den letzten 53 Jahren (!) regelmäßig erhöht. Noch Fragen?

Ist ein Kauf von Johnson & Johnson aktuell eine gute Idee?

Sehen wir uns das FAST Graphs Chart dazu an:

Fastgraphs Chart JNJ - 14.08.2017

Als Erinnerung, ist die schwarze Linie (der Kurs) im dunkelgrünen Bereich, dann kann man davon ausgehen, die Aktie ist unterbewertet.

Das Unternehmen ist ohne Frage top, aber es fällt mir schwer direkt eine Empfehlung auszusprechen beim aktuellen Preis. Ich selbst kaufe deswegen ja im Aktiensparplan, wie oben bereits erwähnt. Ein langsames Einkaufen würde ich deswegen hier jedem dringend anraten.

Die Frage, wie man reich wird, ist leicht zu beantworten.
Kaufe einen Dollar, aber bezahle nicht mehr als 50 Cent dafür.

– Warren Buffett –

Direkt einen größeren Kauf würde ich in der Region um 120,- USD (beim aktuellen Kurs von 1,18 wären das ca. 102,- EUR) oder besser noch darunter in Erwägung ziehen bzw. wenn die Dividendenrendite die 3% touchiert.

Mein Fazit?

Ich bin sehr zufrieden mit dem Kauf und der Entwicklung, speziell was die Dividenden angeht. So kann es weitergehen. Nicht umsonst soll mit dem Kauf von Johnson & Johnson ein Eckpfeiler im Dividendendepot geschaffen werden, um Nachts ruhig schlafen zu können. Und ich bin sicher, das werde ich 🙂 …

Im nächsten Artikel der Serie Im Rückspiegel geht es dann um Kauf #3 und dies wird sein: The Procter & Gamble Company (PG)


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2 Kommentare zu „Im Rückspiegel: Kauf von Johnson & Johnson“

  1. Hallo Ingo,

    Du schreibst selbst, dass wenn die schwarze Linie sich im dunkelgrünen Bereich befindet, die Aktie unterbewertet ist. Kaufst aber im hellgrünen Bereich. Warum wartest Du nicht, bis die Linie im dunkelgrünen Bereich ist?
    Warum ein Aktiensparplan jetzt besser sein soll leuchtet mir in deisem Zusammenhang auch nicht ein.

    Dann schreibst Du, dass Du bei 120 USD einen größeren Kauf tätigen würdest. FAST-Graphs schätzt den Gewinn für 2017 auf 7,18 USD. Das Normal P/E setzt FAST-Graphs mit 15 an und ist mit dem allgemeinen P/E (orangene Linie) in diesem Fall gleichzusetzten.
    Danach würde der faire Preis bei 15 x 7,18 USD = 107,70 USD liegen.
    In diesem Zusammenhang verstehe ich auch den Spruch von Warren Buffett nicht. Denn danach dürftest Du erst bei 107,70 USD : 2 = 53,85 USD kaufen.

    Gruß
    ZaVodou

    1. Hi ZaVodou!

      Danke fürs Vorbeischauen und deine Anmerkungen. Ich schätze das sehr.

      Du hast erstmal grundsätzlich mit deinen Aussagen Recht. Diese gelten, wie ich gerne zu sagen pflege, für eine perfekte Welt. In einer perfekten Welt würde ich immer warten, bis ein Unternehmen in den dunkelgrünen Bereich abtaucht, um erst dann zu kaufen. Weil dann kaufe ich den Dollar für weniger als 100 Cents.

      BTW das Buffett Zitat ist mehr Just for Fun als direkt auf meine Aussage davor bezogen. Ich finde es nur gut, wenn dieser Leitsatz sich in den Köpfen festsetzt 🙂 … und JNJ für 58,85 USD würde ich einen ganzen LKW voll nachkaufen!

      Jetzt gibt es aber durchaus Gründe, warum man nicht immer warten möchte oder kann, bis eine Aktie unterbewertet ist.

      Ein Grund ist sehr einfach dargestellt, was ist, wenn die Aktie durch sehr gute Rahmenbedingungen, z.b. Niedrigzinsumfeld oder wachsende Umsätze durch Zukäufe, für lange lange Zeit nicht auf einen fairen Wert zurückkommt? Wir sind aktuell in einem Umfeld, wo der Markt allgemein überbewertet ist und es immer schwieriger wird, ich sage nicht unmöglich, unterbewertete Unternehmen zu finden. Natürlich kann man jetzt einfach abwarten, aber in dieser Zeit verliert dein Geld an Wert. Es gilt dabei allgemein die Erkenntnis, dass sein Geld jederzeit im Markt investiert zu haben lukrativer ist, als auf bessere Einstiegszeitpunkte zu warten. Dies war eine Überlegung bei der Entscheidung.

      Eine zweite Überlegung dazu, es gibt Unternehmen, die einfach durch ihre konsistente Geschäftsentwicklung aus der Masse herausstechen und deswegen viele Investoren anziehen. Denn hier findet man relative Sicherheit. Und diese Sicherheit kostet etwas. Du kennst das sicher schon, man bezahlt für solche Unternehmen ein sogenanntes Premium bzw. einen Premiumpreis, um dabei sein zu können. Jeder muss für sich selbst entscheiden, was ihm diese vermeintliche Sicherheit wert ist. Speziell bei JNJ sehe ich dies gegeben und bin durchaus bereit, ca. um die 10% mehr zu zahlen über dem fairen Wert. Dafür bekomme ich halt ein Unternehmen, dass extrem gut aufgestellt ist und unglaubliche stabile und vorhersehbare Dividendensteigerungen zu bieten hat.

      Ich gebe aber zu, ich hätte dies im Artikel vielleicht deutlicher machen können. Evtl. schreibe ich noch ein Update dazu.

      Und bzgl. des Aktiensparplans, ich habe mich für den Aktiensparplan entschieden, weil die von mir gerade erwähnte Sicherheit niemals garantiert, dass der Kurs nicht durch Mikro- oder Makrotrends (aktuell als Beispiel das Säbelrasseln zwischen USA und Nordkorea) auch mal schnell nach unten kippen kann. Deswegen kaufe ich Aktien mit Premium lieber im Sparplan, um mich durch den Cost Average Effect ein klein wenig abzusichern.

      Dagegen würde ich bei unterbewerteten Aktien in der Regel lieber zur Einmalanlage greifen.

      Unabhängig davon, liebe ich Aktiensparpläne, da diese etwas die Emotionen aus dem Thema nehmen 🙂 !

      CU Ingo.

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