Optionshandel ABC: Optionen handeln in der Praxis

Optionshandel ABC - Optionen handeln in der Praxis - Titel Teil 8

Im achten und letzten Teil der Artikelserie Optionshandel ABC geht es heute nur noch um ein letztes wichtiges Detail, wie funktioniert denn nun das Optionen handeln in der Praxis? Wie wähle ich den passenden Strike? Wie die richtige Laufzeit? Wo finde ich diese Informationen und wo gebe ich was genau ein? Alles das erfahrt ihr heute in diesem Artikel.

Die Artikelserie Optionshandel ABC ist für den Anfänger und Interessierten gedacht, der gern in den Optionshandel einsteigen würde, aber nicht so recht weiß, wo fange ich überhaupt an. Ich versuche hiermit einen möglichst aufs Wesentliche reduzierten Weg aufzuzeigen, um zeitnah seinen ersten Trade zu platzieren.

Ich bin nämlich ein Fan von Learning By Doing!

Der grobe Fahrplan könnte so ausschauen:

Der nachfolgende Artikel wird gleichzeitig der Abschluss der Artikelserie sein. Im Nachgang wird es sicher noch den ein oder anderen separaten Folgeartikel als Ergänzung geben. So habe ich bereits fest geplant, einmal mein Setup in der Trader Workstation (TWS) vorzustellen und zu zeigen, wie man sich dieses genauso einrichtet.

Da wir gerade über die TWS sprechen, alles was ihr gleich lesen werdet bezieht sich auf die TWS. Diese Software wird euch bei den von mir vorgestellten Brokern, die auf der Technik von Interactive Brokers (IB) aufsetzen, kostenlos zur Verfügung gestellt und läuft auf Windows, Mac OS und sogar Linux, wenn Java installiert ist.

Es gibt einige Alternativen, z. b. einen Webtrader, der direkt im Browser läuft oder die TWS Apps für Android oder iOS. Jedoch lasse ich diese heute außen vor, damit es nicht zu kompliziert wird. Wer sich etwas mit den Alternativen beschäftigt, wird meine Ausführungen sicher auch dort umsetzen können. Im Zweifel lasst uns in den Kommentaren eure Fragen klären.

Zurück zu den Folgeartikeln, zu den anderen geplanten Artikeln kann ich aktuell nicht viel sagen. Auch nicht zu den möglichen Zeiträumen, wann ich dazu etwas veröffentlichen werde. Es schwirren aktuell so viele Ideen im Kopf herum, dass ich mir erst mal einen Plan machen muss. Wünsche, Anregungen und Feedback dazu auch gern in den Kommentaren. Danke vorab!

Okay lass uns loslegen. Der TWS Desktop!

Ich kann euch eines versprechen, wenn ihr die TWS zum ersten Mal startet, wird der Anblick euch erschlagen. Aber nicht gleich aufgeben. Das bekommt ihr hin. Hab ich ja auch geschafft irgendwie! 🙂

Mein aktueller TWS Desktop schaut so aus:

TWS Auswahl von Sketchers (SKX) - Optionen schreiben in der Praxis

Ich selbst benutze die modernere Mosaic Ansicht und nicht die Classic Trading Ansicht. Deswegen bezieht sich alles Nachfolgende auf diese Ansicht. Umschalten kannst du ganz unten links und dort kannst du dir auch mehrere Desktops anlegen, falls du dies benötigst.

Leg dir einfach mal jetzt direkt einen neuen Desktop an.

Beachte die Hinweise, die dir die Software gibt und füge folgende Ansichten hinzu:

  • Ordereingabe
  • Portfolio
  • Ordermanagement mit Orders und Ausführung
  • Chart
  • Implizierte Volatilität (unter Optionsanalyse -> Vola im Zeitverlauf)
  • Kursnotierungsdetails

Das reicht für den Anfang. Die TWS hat darüber hinaus noch massig weitere Funktionen, die ihr später erforschen könnt.

Stelle aber jetzt für die hinzugefügten Ansichten/Fenster sicher, dass alle miteinander verknüpft sind. Das erkennst du daran, dass alle Fenster das Kettensymbol oben rechts haben und dieses sollte bei allen die gleiche Farbe haben. Welche Farbe ist egal, Hauptsache alle sind gleich. Das bewirkt nämlich, dass ein Klick im Portfolio auf eine Aktie z. b. auch den Chart im Chart-Fenster analog dazu mit ändert. Alle Fenster arbeiten damit sozusagen synchron.

Tipp: Über das Portfolio-Fenster kannst du auch mit Klick auf das kleine Plus weitere Watchlists etc. hinzufügen. Ich habe mir so z. b. mein komplettes Comdirect Depot in einem extra Tab aufgelistet und in einem weiteren Tab meine Watchlist angelegt. Ihr solltet euch hier ebenfalls eure Watchlist anlegen.

Damit habt ihr erst einmal das Grundset, mit dem man Optionen suchen, auswählen und die Optionen schreiben, sprich also den Trade platzieren kann.

Wo finde ich die Optionen?

Zuerst benötigt ihr natürlich das sogenanntes Underlying (den Basiswert), auf den ihr eure Optionen schreiben wollt. In unserem Fall werden das ausschließlich Aktien sein, wir wollen ja nur Aktienoptionen verkaufen.

Habt ihr eure Watchlist bereit? Dann sucht euch jetzt eine Aktie aus, die in eurem Preisrahmen liegt. Zur Erinnerung, Optionen werden immer im 100er Pack gehandelt. Habt ihr also 5.000,- EUR auf dem Konto, was beim Kurs von aktuell 1,185 EUR -> USD ziemlich genau 5.925,- USD sind, dann sollte eure Aktie nicht teurer als 60,- USD sein.

Tipp: Wenn ihr keine Preise seht, dann seht ihr aber Buttons mit Abonnieren und Verzögert eingeblendet, richtig? Klickt einfach auf Verzögert und ihr bekommt die Preise angezeigt. Keine Echtzeitdaten, aber das spielt für unseren Optionshandel keine große Rolle und das Geld könnt ihr euch zumindest am Anfang sparen. Ich benutze auch die verzögerten Daten.

Macht euch beim ersten Optionen schreiben, also eurem ersten Trade, keine großen Gedanken. Stellt nur sicher, dass es eine Aktie ist, die ihr auch so kaufen würdet und mit der ihr im Depot in der Nacht ruhig schlafen könnt. Dann kann der erste Trade auch gern schief gehen, sprich zur Ausübung kommen und die Welt geht nicht gleich unter.

Das alles gehört zum Lernprozess und in der Praxis lernt sich das alles viel schneller, als in der puren Theorie. Ganz zum Schluss des Artikels gebe ich noch ein paar grobe Tipps zur Auswahl des Basiswertes.

Klickt jetzt einmal auf das Stock Symbol in der Watchlist, so dass die Aktie markiert ist. Seht ihr, wie sich alle Fenster anpassen und jetzt die Daten, z. b. das Chart oder die implizierte Volatilität, zur ausgewählten Aktie anzeigen?

Hier bei mir im Screenshot anhand von Skechers (SKX):

TWS Auswahl von Sketchers (SKX) - Optionen schreiben in der Praxis

Im Fenster für die Ordereingabe seht ihr mittig oben den Kaufs- und Verkaufspreis und rechts daneben den Button Optionskette. Da wollen wir hin.

Klickt einfach mal darauf und ihr seht in einem neuen Fenster die Optionspreise für die einzelnen Strikes (Basispreise) und Expiration Days (Verfallstage).

Hier im Beispiel in der Registeransicht (kann man rechts oben auswählen) und dem 20. Oktober 2017 als Verfallstag (den kann man dann auf der linken Seite wählen) ausgewählt:

TWS Optionskette von Sketchers (SKX) - Optionen schreiben in der Praxis

Die Optionskette (Option Chain) ist mit die wichtigste Ansicht für den Optionshandel, denn hier habt ihr die meisten Kennzahlen im Blick, die ihr fürs Optionen schreiben benötigt.

In der Mitte ganz prominent die einzelnen Strikes, die man handeln kann. Im Fall von SKX geht es von 20,50 USD bis 29,50 USD. Der aktuelle Preis liegt bei 24,97 USD. Die dunkelblaue Farbe symbolisiert dabei Preise, die innerhalb einer Standard Deviation (Standardabweichung) vom Kurs liegen. Die Hellblauen liegen darüber.

Dies ist ein guter Anhaltspunkt, da die meisten Optionsverkäufer beim Optionen schreiben auf mindestens eine Standardabweichung Abstand zum aktuellen Kurs achten.

Auf der rechten Seite findet ihr die Put Optionen und auf der linken Seite die Call Optionen.

Der Aufbau der Spalten ist für beide gleich und beinhaltet in der Standardansicht (von links nach rechts):

  • Die implizierte Volatilität der Option (wenn ihr kein Abo habt steht da n/a)
  • Die Anzahl der offenen Optionspositionen am Markt, auch genannt Open Interests
  • Das Handelsvolumen des Tages, ein wichtiger Indikator für die Liquidität
  • Das Geldkursvolumen, Indikator der Nachfrage am Markt
  • Der Geldkurs (Bid), sprich der maximale Preis, den jemand bereit ist zu zahlen
  • Der Briefkurs (Ask), sprich der minimale Preis, den der Optionsverkäufer haben möchte
  • Das Briefkursvolumen, Indikator der Angebote am Markt

Dies ist, wie bereits angemerkt wurde, die Standardansicht und diese kann von euch frei konfiguriert werden, wenn ihr das wünscht. Ich selbst komme bis jetzt gut damit zu recht.

Tipp: Beim Volumen handelt es sich um Kontrakte und nicht um Aktien. Sprich der Wert ist bereits durch 100 geteilt wurden. Am Beispiel vom 25er Strike auf der Call Seite, also links, die 17 bedeutet nicht, dass es nur 17 Aktien am Markt gibt, sondern es sind 1.700. Die 17 steht wie gesagt für Optionen/Kontrakte.

Anhand der lila Einfärbung, auf der Put Seite rechts vom 25er Strike rauf bis zum 29,50er Strike und auf der Call Seite vom 25er Strike runter bis zum 20,50er Strike, lässt sich auch sehr einfach ablesen, ob ein Strike schon In The Money (Im Geld) ist oder nicht. Ist eine Option Im Geld, dann heißt das einfach nur, dass beim Call der gewählte Strike bereits unter dem aktuellen Kurs liegt. Beim Put ist das Gegenteil der Fall ist, der gewählte Strike liegt bereits über dem aktuellen Kurs.

Beides möchtest du im Normalfall ja nicht, also achte bitte darauf. Diese farbliche Markierung hilft dir dabei, dich zu orientieren.

Ich platziere meinen ersten Trade!

Wir sind soweit, oder? Legen wir los.

 Hinweis: Mache den Trade nicht einfach nach. Dies ist keine Empfehlung und das nachfolgende Beispiel ist genau das, nur ein Beispiel. 

Ich möchte einen Put auf SKX verkaufen und dafür die Prämie einnehmen.

In der Optionskette habe ich den 20. Oktober gewählt, also eine sehr kurze Laufzeit von nur 23 Tagen. In der Regel gehe ich auf 30-45 Tage. Manchmal darüber, selten darunter.

Der aktuelle Kurs liegt bei knapp 25,- USD. Eine Standardabweichung nach unten beim Strike von 22,- USD bekomme ich aktuell eine Prämie von 0,25 bis 0,40 Cents. Mit 100 multipliziert wären das also 25,- USD bis 40,- USD.

Bei einem Strike von 22,- USD sind insgesamt 2.200,- USD an Kapital notwendig, um den Trade abzusichern. Wir wollen ja unseren Put als Cash Secure Put verkaufen, richtig?

Damit ergibt sich eine mögliche Rendite von 1,14% bis 1,82% abzgl. Gebühren. Die Gebühren schlagen bei solch kleinen Preisen natürlich heftig rein, aber auch das sollte dich am Anfang nicht davon abhalten, es lieber zuerst mit kleinen Werten zu probieren, anstatt gleich mit den Großen. Du kannst später deine Rendite optimieren.

Fun Facts: Aufs Jahr wäre dies übrigens eine Rendite von 18,1% bis 28,9%. Klar eine Milchmädchenrechnung, weil dazu müsstest du jederzeit eine Option am Markt verkauft haben und es dürfte nie gegen dich laufen. Trotzdem interessant, oder?

Bei einem Strike von 22,- USD hast du einen Sicherheitspuffer von ca. 13,6%. Der Kurs könnte also um 13% fallen und du wärest immer noch im Ziel.

Wenn du bereits bist, diesen Sicherheitspuffer zu reduzieren, kannst du logischerweise deine Rendite steigern. Die typische Risiko <-> Rendite Beziehung.

Bei einem Strike von 23,- USD hättest du nur noch einen Sicherheitspuffer von ca. 8,7%, deine Rendite steigt aber auf 2,17% bis 2,61%. Du bekommst nämlich jetzt 0,55 bis 0,60 Cents respektive 55,- USD bis 60,- USD Prämie bei einem Kapitaleinsatz von 2.300,- USD.

Es ist also jetzt eine Abwägung, wie viel Risiko du bereit bist zu gehen. Je näher am Strike, desto höher die Prämie, desto höher das Risiko. Ganz einfach.

Für den Beginn würde ich dir empfehlen, bei einer Standardabweichung zu bleiben.

Ich wähle also den 22,- Strike und wir machen einen Rechtsklick auf den Brief- oder Geldkurs und wählen den roten Sell Button:

TWS Ordereingabe öffnen für 22er Put auf SKX - Optionen schreiben in der Praxis

Die TWS springt dann zur Ordereingabe mit dem 22er Put auf SKX und Sell, also Verkaufen, ist voreingestellt:

TWS Ordereingabe mit 22er Put auf SKX - Optionen schreiben in der Praxis

An der roten Farbe erkennt man auch einfach, dass es sich um eine Verkaufsorder handelt. Eine Kauforder hätte die Farbe Blau. Wenn du nichts ausgewählt hast, dann bleibt der Hintergrund in der Standardfarbe.

Anmerkung: Was man im Screenshot noch erkennen kann, der Geldkurs ist in der Zwischenzeit von 0,25 Cents auf 0,30 Cents gestiegen. Das heißt, es gab jetzt schon Käufer für diesen Put, die bereit waren 0,30 Cents zu bezahlen, anstatt nur 0,25 Cents. Gut für uns!

Jetzt müssen wir in der Ordereingabe mehrere Dinge festlegen:

1.) Wie viele Kontrakte, sprich Optionen wollen wir verkaufen?

Ich lasse die Voreinstellung von 1 unangetastet, ich möchte eine Option verkaufen.

2.) Geben wir ein Limit für den Preis vor oder akzeptieren wir jeden Preis am Markt?

Ich lasse die Voreinstellung auf LMT, also eine Order mit Limit. Meiner Meinung nach sollte man immer mit einem Limit arbeiten, um keine bösen Überraschungen zu erleben. So garantierst du, deinen Preis auch zu bekommen mit dem Nachteil, dass du evtl. auch gar nicht zum Zug kommst. Das ist aber auf jeden Fall besser, als plötzlich viel zu billig verkauft zu haben. Und dies kann bei wenig liquiden Optionen, wie z. b. hier bei SKX, schnell passieren.

3.) Wenn wir ein Limit vorgeben, für welchen Preis sind wir bereit, das Risiko zu übernehmen?

Ich muss mich nun auf die gewünschte Prämie festlegen und diese sollte in unserem Beispiel logischerweise zwischen 0,30 Cents und 0,40 Cents liegen. Klar kann man auch über die 0,40 Cents gehen und ich halte dies für völlig legitim, wenn man das Risiko höher einschätzt und dementsprechend entlohnt werden möchte. Bedenke jedoch, du bist nicht allein am Markt und solange es günstigere Angebote gibt, wirst du nicht zum Zug kommen. Ich wähle 0,37 Cents als Limitkurs aus.

4.) Wie lange soll unsere Order am Markt offen bleiben?

Ich möchte die Order nur heute am Markt haben und wähle deswegen Day aus. Möchte ich dagegen die Order am Markt haben, bis diese ausgeführt wird, dann wähle ich GTC aus. Dies steht für Good Till Canceled und die Order wird entweder ausgeführt oder durch andere Bedingungen abgebrochen, z. b. der Verfallstag ist vorbei ohne das es zur Ausübung kam.

Am Anfang empfehle ich dir, stelle die Order nur für einen Tag ein und beschäftige dich bei Nichtausführung lieber jeden Tag neu damit. So lernst du schneller, welche Rahmenbedingungen sich so von Tag zu Tag ändern. Du kannst deine Order dann immer direkt darauf anpassen, falls nötig. 

Man kann darüber hinaus noch andere Dinge definieren (über den Advanced Button), das interessiert uns aber jetzt nicht. Und ehrlich? Ich hab noch keine dieser zusätzlichen Einstellungen genutzt und komme gut ohne klar.

Zum Abschluss der Ordereingabe klicken wir auf Übermitteln und kommen zur Order Bestätigung:

TWS Order Freigabe mit 22er Put auf SKX - Optionen schreiben in der Praxis

Anmerkung: Der aufmerksame Leser hat bereits gesehen, der Geld- und Briefkurs hat sich erneut geändert und zwar jetzt auf 0,20 Cents respektive 0,45 Cents. Das ist ein sehr großer Spread (Differenz) und ist üblich bei wenig liquiden Optionen. Genauso die ständigen Sprünge im Geld- und Briefkurs. Deswegen bitte Aufpassen! Am Schluss des Artikels gibt es dazu etwas in den Tipps.

Wir sehen, bei einer Prämie von 0,37 Cents nehme ich 37,- USD abzgl. 3,50 USD Gebühr ein, also in Endsumme 33,50 USD.

Die Mitteilung in der Order Bestätigung ignorieren wir. Wir wissen ja selbst, dass wir keine Echtzeitdaten haben.

Ich bestätige die Order mit einem Klick auf Überschreiben und Übermitteln und sehe diese dann im Fenster Aktivität im Tab Orders gelistet:

TWS 22er Put Order auf SKX gelistet in Aktivität - Optionen schreiben

Das lila Fähnchen am Beginn der Zeile bedeutet, die Order wurde angenommen, jedoch erst für den nächsten Werktag. Dies passiert, wenn du die Order z. b. außerhalb der Börsenöffnungszeiten einstellst. Machst du es, während die Börsen geöffnet sind, dann wird dieses Fähnchen die Farbe Grün haben.

Nun steht deine Order im Orderbuch und es heißt warten, ob diese zum gewünschten Limitkurs ausgeführt wird oder nicht. Nach der Ausführung kannst du diese noch im Tab Ausführungen sehen.

Du kannst jetzt übrigens jederzeit direkt in diesem Fenster im Tab Orders die Parameter der Order anpassen, ohne den gesamten Orderprozess neu durchlaufen zu müssen. Sehr praktisch.

So könntest du zum Beispiel den Limitkurs nach unten oder oben anpassen. Eine Anpassung nach unten wäre z. b. opportun, wenn deine Order länger nicht ausgeführt wird, du aber bereit bist, auch für weniger Prämie den Trade zu machen.

Cool! Meine erste Option wurde verkauft und nun?

Sollte deine Order ausgeführt worden sein, dann findest du die verkaufte Option ab jetzt im Fenster Monitor unter dem Tab Portfolio gelistet:

TWS Portfolio Übersicht - Optionen schreiben in der Praxis

Im Screenshot siehst du bei mir, dass ich aktuell 3 Optionen verkauft habe. Zwei Puts auf SKX zum Strike zu 22,50 USD und 23,00 USD und einen Call auf Starbucks (SBUX) zum Strike zu 57,50 USD. Alle laufen am 20. Oktober aus.

Dazu habe ich 100 Stück SBUX im Depot, 200 Stück Omega Healthcare Investors (OHI) und 100 Stück Vereit (VER). Alle wurden mir über die Zeit, durch Ausübung von verkauften Optionen, eingebucht.

Im Gegensatz zu SBUX habe ich auf OHI und VER aktuell keine Calls laufen, da es momentan zu wenig Prämie gibt. Stattdessen warte ich lieber auf eine anziehende Volatilität, beobachte den Markt und in der Zwischenzeit kassiere ich die Dividende von ca. 8% bei OHI und ca. 6,5% bei VER.

Es ist immer eine Abwägung von Rendite und Risiko. Keine gute Prämie gleich keine gute Rendite gleich kein unnötiges Risiko gehen. Easy!

So weit, so gut.

Jetzt könnte ich abwarten, bis der Verfallstag kommt. Ich könnte die gesamte Prämie vereinnahmen und dann neue Optionen schreiben.

Es gibt in meinen Augen aber einen besseren Weg. Mit weniger Risiko und nur sehr geringfügig beeinträchtigter Marge (Gewinn), wenn überhaupt.

Wir kaufen die Option vorzeitig bei 50% Gewinn zurück!

Und zwar idealerweise innerhalb der ersten 50% der Laufzeit. Sprich wir haben einen Verfallstag in 30 Tagen gewählt, so wollen wir die Option innerhalb der ersten 15 Tage zu 50% des Gewinns zurückkaufen.

Dies hat den riesigen Vorteil, dass du dem Risiko einer Ausübung im späteren Verlauf komplett entgehst. Einziger Nachteil, du musst öfters Traden, um auf den gleichen absoluten Betrag in USD oder EUR zu kommen und hier spielen dann ggf. die Gebühren eine Rolle. Mehr Trades heißt mehr Gebühren, logisch.

Aber meiner Meinung nach ist der Vorteil dies um ein Vielfaches wert. Nichts ist ärgerlicher als ausgeübt zu werden, weil der Kurs zum Ende plötzlich gegen einen lief, wo man vorher den Trade mit 50% Gewinn hätte schließen können.

Ich habe dies am Anfang 2-3 Mal erlebt und meine Lektion gelernt.

Das Gute beim Zurückkaufen, du kannst die Verkaufsorder vorab in die TWS einstellen und dann ganz emotionslos der Software alles weitere überlassen.

Wähle dazu einfach mit Rechtsklick im Fenster Monitor im Tab Portfolio die Option, für die du deine 50% Verkaufsorder einstellen möchtest und klicke dann auf den Close Button:

TWS Das Schliessen eines Trades - Optionen schreiben in der Praxis

Jetzt springt die TWS wieder zur Ordereingabe und der blaue Hintergrund zeigt dir gleich, dass wir diesmal eine Option Kaufen:

TWS Ordereingabe mit 23er Put auf SKX - Optionen schreiben in der Praxis

Du musst jetzt die Eingaben von oben wiederholen. In meinem Beispiel ist dies Menge 1, eine Limitorder mit dem Limit 0,23 Cents und als GTC. Sprich die Order bleibt am Markt, bis sie ausgeführt wird oder verfällt.

Wie komme ich auf 0,23 Cents?

Ich hatte den 23er Put für 53,- USD verkauft. Abzgl. 3,50 Gebühren bleiben mir 49,50 USD. Beim Verkauf fallen nochmals Gebühren an. Um also auf 50% Gewinn zu kommen, ziehe ich die zweiten 3,50 USD von den 49,50 USD ab und teile durch 2. Viola, 23,- USD respektive 0,23 Cents.

Mit einem Klick auf Übermitteln landest du wieder in der Order Bestätigung. Überprüfe deine Eingaben und schick dann die Order ab, wie oben bereits gezeigt.

Du findest diese dann wieder im Fenster Aktivität im Tab Orders und könntest sie dort später beliebig modifizieren:

TWS Order eingestellt zum Zurückkaufen der Option auf SKX - Optionen schreiben in der Praxis

Diese Order bleibt jetzt solange am Markt, bis sie ausgeführt wird oder der Verfallstag diese ungültig macht. Es bleibt allein dir überlassen, ob du sie solange stehen lässt oder nicht.

Ich selbst prüfe die Order nach Ablauf der 50% Frist, in dem Beispiel mit 30 Tagen also nach ca. 15 Tagen. Dann entscheide ich, ob es so stehen bleibt oder Anpassungen gemacht werden.

Du siehst, wir sind schon wieder beim Thema Risiko <-> Rendite. Wenn du dich mit dem Optionshandel beschäftigst, wird dich diese Frage bzw. Abwägung ab jetzt ständig begleiten. Aber keine Angst, man gewöhnt sich daran 🙂 …

Unglaublich, aber wir haben es getan!

Glückwunsch! Du hast deine erste Option verkauft und bereits die erste und einfachste Vorkehrung getroffen, um zeitnah den Gewinn final einzustreichen.

Tipp: Rechne den Gewinn erst richtig an, wenn die Position geschlossen wurde. Vorher kann noch alles Mögliche passieren. Erst nach dem Schliessen und Zurückkaufen oder nach dem Verfallstag ist der Trade hoffentlich erfolgreich abgeschlossen.

Ich denke, du hast jetzt die wichtigsten Dinge an der Hand, um mit ein paar einfachen Trades, etwas Praxiswissen aufzubauen. Praxiswissen ist der Theorie in meinen Augen immer vorzuziehen und man lernt einfach schneller und effektiver, wenn man die Theorie immer sehr zeitnah in der Praxis testet.

Wir sind alle Wissens-Riesen, aber Umsetzungs-Zwerge!

Also probier dich aus. Trau dich. Aller Anfang ist schwer, aber eine Reise beginnt immer mit dem ersten Schritt. Es ist Zeit, dass du diesen jetzt machst. Viel Glück!

Okay ein paar Tipps hab ich noch!

Tipp 1: Achte auf den Spread und auf das gehandelte Volumen. Sprich wie liquide, wie oft wird eine Aktie oder Option gehandelt. Halte dich grundsätzlich an möglichst liquide Positionen mit kleinen Spreads.

Tipp 2: Grad am Anfang, lass dich ruhig ausüben, falls es gegen dich läuft. Dann kannst du nämlich gleich die andere Seite kennen lernen und Calls auf deine eingebuchten Aktien verkaufen. Ich hoffe du bist meinem Rat gefolgt und hast das Optionen schreiben auf Aktien getan, die du auch so gern im Depot hättest und für den Preis kaufen würdest, oder? Dann kannst du ja auch nach der Einbuchung noch ruhig schlafen 🙂 …

Tipp 3: Aber Tipp 2 sollte dich nicht davon abhalten, auch einmal einen Trade zu rollen, wenn dir das lieber ist und evtl. in der Situation logischer erscheint. Deine Entscheidung. Wenn du rollst, dann nimm dir Zeit und prüfe sowohl den Rückkauf, als auch den neuen Verkauf gut und ausführlich. Werde erst dann aktiv und tätige beide Trades zeitnah hintereinander.

Tipp 4: Prüfe vorab, ob für dein ausgewähltes Unternehmen in nächster Zeit Quartalszahlen (Earnings) anstehen. Vermeide die Earnings am Anfang komplett. Die Vola explodiert zu der Zeit gern mal und dir könnten die Optionen um die Ohren fliegen. Heb dir das für später auf, wenn du etwas Erfahrung hast. Auf earningswhispers.com oder Nasdaq.com findest du die entsprechenden Infos, wann bei wem Earnings anstehen.

Tipp 5: Prüfe vorab, ob dein ausgewähltes Unternehmen in nächster Zeit Ex-Dividende geht und kalkuliere dies in deine Erwartung mit ein. Du kannst auch explizit den Verfallstag danach ausrichten, um zum Beispiel bei Ausübung noch an der Dividende zu partizipieren. Eine üppige Dividende gibt manchmal den Ausschlag für die Ausübung und gegen das Rollen. Auf Nasdaq.com findest du die entsprechenden Infos, wann bei wem die Ex-Dividende ansteht.

Tipp 6: Benutze Charts und schau, was markante Marken sind und wähle dort deinen Strike. Wenn du dich noch nicht mit Charts beschäftigt hast, lerne zumindest sie zu Lesen und konzentriere dich auf 2 Sachen: Trends erkennen und Unterstützung bzw. Widerstandsbereiche zu identifizieren. Das wird dir helfen, deinem Bauchgefühl etwas mehr Sicherheit zu geben, wenn es um die Auswahl des richtigen Strikes geht.

Tipp 7: Die TWS ist ein Profi-Tool. Sei vorsichtig. Nicht immer ist sofort klar, was sich hinter welcher Funktion versteckt und Käufe oder Verkäufe sind schnell mal ausgelöst, ohne das man dies wollte. Klicke nicht einfach so rum, es ist nämlich keine Kindersicherung eingebaut 🙂 …

Tipp 8: Achte auf deine Margin! Dein Mindesteinschuss sollte maximal 50% deiner Netto Liquidität betragen. Du findest die Angaben im Fenster Monitor im Tab Portfolio und dann ein Klick auf Konto. Damit solltest du auch bei starken Marktbewegungen gegen dich relativ sicher sein. Eine absolute Sicherheit gibt es nie oder du nutzt einfach gar keine Margin.

Tipp 9: Du kannst die 50% Regel beim Zurückkaufen gern modifizieren. Ich selbst passe meinen Preis entsprechend meines Risikoempfindens pro Option/Aktie/Unternehmen an. So kann es sein, dass ich eine Option mit den 50% bis zum Ende stehen lasse, auch wenn dies bedeutet, kurz vor Verfall nur mit 50% aus dem Trade zu gehen. Einfach weil ich das Risiko als hoch einschätze. Bei anderen passe ich die 50% nach Ablauf der ersten 50% Laufzeit evtl. an und mache daraus 75%. Sprich ich möchte 75% Gewinn einstreichen beim Zurückkaufen und gebe dem Trade aber auch 75% an Zeit. Bei dem Beispiel oben von 30 Tagen also dann nicht nur 15 Tage, sondern 21 Tage. In dem Fall einfach, weil ich den Trade evtl. als weniger Risikobehaftet einstufe.

Vieles ist Erfahrung und kommt mit der Zeit. Lass dich also nicht entmutigen.

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73 Kommentare zu „Optionshandel ABC: Optionen handeln in der Praxis“

  1. Moin Ingo,
    klasse Artikel für die Situation, in der ich grad bin.
    Habe meine ersten 2 Optionen über den Webtrader verkauft.
    Die TWS hab ich nach dem ersten Öffnen gleich wieder gschlossen 😛

    Mit dieser tollen Anleitung werde ich mich noch mal damit beschäftigen. Da gibt es ja ungeahnte Möglichkeiten 🙂

    Danke auch für die vielen tollen Tipps. Zumindest für Leute, die überhaupt keinen (Options)Plan haben, wie ich ist das ne super Sache.

    Ich sage danke und schau mal wie es damit bei mir weitergeht.

    Dir natürlich auch weiterhin viel Erfolg!

    Beste Grüße
    Vincent

    1. Hi Vincent,

      danke fürs Vorbeischauen und viel Glück beim Optionshandel!

      Mit dem Webtrader bin ich persönlich gar nicht klar gekommen. Irgendwie störte mich, dass ich da ständig hin und her springen musste, um alle Infos zu bekommen und ich hatte es auch nicht hinbekommen, dass man eine zentrale Watchlist hat, die dann auch auf dem Options Tab z. b. gilt.

      Aber auch hier gilt für mich, ich habe mich nicht wirklich damit beschäftigt, da mir die TWS von Anfang an gefallen hat und ich immer schon so eine Software haben wollte. Und hier bekomme ich sie kostenlos dazu. Das ist toll!

      Und schön, dass die Tipps gut ankommen. Denke aus dem ein oder anderen mache ich später mal separate Artikel, da man dort viele nützliche Infos weitergeben kann. Schauen wir mal.

      CU Ingo.

    2. Letztes Jahr diese Serie hier gelesen und erst jetzt bemerkt, das Vincent 2017 mit Optionen angefangen hat. Wer sich in der Szene bewegt weiß, wo Vincent jetzt steht. Und deinen Artikel
      hat er am Anfang gelesen Ingo. Tolle Story!

  2. Super beschrieben. Danke! Ich bin Bankkaufmann und empfehle mittlerweile Deine Seite an meine Kunden – leider unter der Hand – weiter, denn ich könnte es selbst nicht besser beschreiben und kann wichtige Kunden wegen unserer Gebühren auch nicht so beraten!

    1. Hi Ludwgi oder Ludwig?

      Danke für deinen Kommentar.

      Wenn du Bankkaufmann bist, bist du ja beim Feind 🙂 … ne ne nur Spaß!!!

      Eine solide Basis plus Hintergrundwissen sind perfekt. Im Nachhinein hätte ich auch lieber etwas im Finanzwesen studiert. Wenn du dann noch offen für die Dinge bist, für die ich z. b. einstehe, dann hast du die perfekte Mischung und wirst sicher was Gutes daraus machen.

      Also mach weiter so und bleib dran. Danke!

      CU Ingo.

  3. Hallo,

    wie machst Du es eigentlich mit dem zurücktauschen der USD Positionen, auch im Hinblick auf die Einkommensteuer ? Hab mal woanders gelesen, dass man möglichst zeitnah die Prämien wieder in EUR tauschen soll, da für die Steuer der EUR Betrag/Umrechnungskurs bei Erhalt der Prämie maßgeblich ist. Da aber beim wechseln auch Gebühren anfallen, macht ein ständiges umtauschen m. E. keinen Sinn.

    1. Hi Stefan,

      ich selbst tausche aktuell nicht hin und her. Ich hatte die ersten 5.000,- EUR vor 5-6 Monaten getauscht und die zweiten 5.000,- EUR dann vor ca. 2 Monaten. Ich tausche diese erst zurück, wenn der Kurs günstig ist und ich einen Währungsgewinn realisieren könnte. Ich habe als Zielmarke unter 1,10 EUR/USD die ersten 5.000,- USD und bei 1,05 EUR/USD die zweiten 5.000,- USD zurück zu tauschen.

      Was die Steuer angeht, dass wird eine extrem schwierige Angelegenheit und je nach Finanzamt funktionieren wohl unterschiedliche Wege. Dazu schreibe ich irgendwann noch einen größeren Artikel auf dem Blog. Interessantes Thema.

      In Kurz mein Verständnis dazu, die Optionsprämien müssen in der Tat dann zum Tageskurs angerechnet werden. Dies kann bedeuten, dass du zur Prämie noch einen Währungsgewinn oder einen Verlust versteuern musst. Achtung, dieser wird mit deinem persönlichen Steuersatz versteuert und nicht pauschal mit den Kapitalerträgen.

      Und das Ganze unabhängig davon, ob du wirklich zurückgetauscht hast oder nicht. Kann also bedeuten, du kannst Steuern zahlen, die evtl. in Echt gar nicht angefallen sind. Aber auch umgekehrt, dir könnten rechnerisch Verluste entstehen, die so nicht wirklich da waren. Was mir noch unklar ist, ob ich diese irgendwie anrechnen kann oder nicht.

      In dem Zusammenhang macht ein direktes Hin- und Hertauschen Sinn, aber wegen der Gebühren nicht. Dann lieber gleich alles in EUR lassen und lieber die (sehr niedrigen) Zinsen zahlen.

      Jetzt klarer? Ich erwarte die Antwort ist Nein 🙂 … wie gesagt, ich werde dazu mal einen größeren Artikel schreiben, um meinen Wissenstand dazu aufzudröseln.

      Danke fürs Vorbeischauen und deine Frage!

      CU Ingo.

      1. Danke für Deine Antwort Ingo. Interessant ist für mich wie das andere handhaben,da ich mich erst seit kurzem mit dem Thema Optionen beschäftige. Bin zwar schon seit vielen Jahren an der Börse aktiv und auch Steuer war noch nie ein Problem aber mit dem direkten USD Handel muss man wohl doch ein paar Besonderheiten beachten.

        Mein Plan sieht derzeit so aus:
        -Pflege einer Excel Liste mit allen Transaktionen incl Erfassung des EUR/USD Kurses – führe ich rein für mich auch schon mit um einen besseren Überblick zu bekommen
        -Excel Liste dient dann als Basis für die ESt
        -Direktes (zu jedem Trade) umtauschen werd ich nicht mehr machen – viel zu teuer
        -ob ich einmal einen größeren Betrag so wie du wechsle oder erstmal einen negativen USD Saldo belasse weiss ich noch nicht – fürs erste werden meine Trade auch nicht so umfangreich werden.

        Ein eigener Steuer Beitrag macht sicherlich Sinn!

      2. Matthias Schneider

        Hallo Ingo,

        Du schreibst: „Was die Steuer angeht, dass wird eine extrem schwierige Angelegenheit und je nach Finanzamt funktionieren wohl unterschiedliche Wege.“

        Ich habe mal meine Erfahrung wiedergegeben. Bei mir war es bisher immer ganz einfach. Ich habe lediglich 2 Summen in die KAP eingegeben. Dazu habe ich die entsprechenden 2 oder 3 Seiten mit den übertragenen Angaben kopiert und beigelegt. Bei mir haben sie so pragmatisch gerechnet, dass sie sogar auf den Soli verzichtet haben. 😉

        Ich habe ja mehrere Konten. Nur wegen Lynx habe ich überhaupt eine KAP gemacht. Habe ja keine Vermietungen o.ä.

        Bei deutschen Konten wird ja automatisch alles abgezogen. Dort (Flatex) verbrauche ich auch meinen Freibetrag.

        Jetzt habe ich aber gesehen, dass ich durch das reduzierte Gehalt in der Altersteilzeit auf einen geringeren Steuersatz komme, und habe Geld verschenkt, weil ich keine Günstigerprüfung habe machen lassen, und auch die Erträge bei Flatex nicht angegeben habe. Was soll’s. Nächstes Jahr dann aber. Dann muss ich aber dann auch noch die inländischen, versteuerten Erträge eintragen. Das verlängert den Aufwand der KAP dann von 10 auf 15 Minuten! 😉

        Ich habe mal zur Veranschaulichung ein PDF gemacht. Da kann man das nachvollziehen. In dem Beispiel hatte ich noch keine besonderen Erträge von Optionen. Deswegen tauchen in der GuV kaum Gewinne daraus auf. Beim nächsten Mal wird dort vermutlich einiges mehr zu finden sein, und ich werde das dann in Zeile 16 eintragen, wenn ich es durch Aktienverluste nicht wieder steuer-neutral ausgleiche. Mal sehen, ob noch Leichen zu entsorgen sind.

        Hier also die PDF-Datei dazu: https://goo.gl/hFCdXX als Anschauungsmaterial, echt und keine Theorie.

        Beste Grüße
        MS

      3. Stefan, die Daten für die Excelliste kannst du auch aus den Reports von IB bekommen. Unter den Activity Statements gibt es ja Customize Statements. Hier kann man sich eigentlich jedes Datenelement nehmen und eine Excelliste nach Wunsch aufbauen.

        Ich habe da auch schon etwas vorbereitet und werde das im Artikel dann später ein wenig erklären. Wenn du natürlich schon von Hand eine Liste führst, wird dies evtl. nicht ganz so interessant sein für dich. Ist ja im Prinzip dann dasselbe, nur halt automatisiert.

        Wenn man es korrekt (nach dt. Gesetzen, nicht unbedingt der Logik nach) machen will, kommt man an einer solchen Einzelaufstellung nicht vorbei. Aber meine Recherchen zeigen, dass die meisten Finanzämter nicht strikt nach Gesetz gehen, sondern viele auch den unkomplizierten Weg durchwinken, wenn man z.b. wie Matthias nur die GuV als Basis nimmt.

        Matthias, danke für Infos und teilen deiner Gedanken 🙂 … der Weg über die GuV scheint in der Tat bei vielen, wenn nicht gar allen Finanzämtern zu funktionieren, ist aber meiner Meinung nach nicht 100% korrekt und mit dem dt. Steuergesetz vereinbar. Stichwort Versteuerung bei Geldzugang. IB verrechnet ja die Prämie im Einstandspreis im Falle der Einbuchung. Der dt. Fiskus sagt aber nein dazu. Der will es sofort steuerlich berücksichtigt haben. Schon allein aus diesem Umstand würden sich Differenzen in der Endabrechnung ergeben, wenn man einmal den einen und einmal den anderen Weg gehen würde.

        Egal, weil wie gesagt die meisten Finanzämter das selbst nicht wirklich blicken und es sich einfach machen. Mein Okay haben sie dafür, denn ich finde das dt. Steuergesetz unlogisch und überholt an der Stelle. Also alles ist gut 🙂 !

        Oh und ja, unbedingt die Günstiger Prüfung beantragen, wenn dein persönlicher Steuersatz unter die 26,x% fällt!

        CU Ingo.

      4. @ Matthias Schneider

        Danke für dein Beispiel zu Lynx.
        Falls du noch mitliest: Bei dir taucht unter GuV ja ein negativer Gesamtbetrag von -66,14€ auf.
        Gibst du diesen in deiner Steuererklärung gar nicht an? Kannst du diesen Betrag nicht als Verlust von deinen Dividendeerträgen von 5616,51€ abziehen und so den Verlust steuerlich geltend machen?

        Beste Grüße!

  4. Hey Ingo,

    toller Beitrag! Ich habe mich mal etwas an der Workstation probiert, ganz schön kompliziert. Mit deinem Beispiel konnte ich schon einiges selbst ausprobieren und dann bekam ich einen Anruf von Banx. Da ich in Sydney lebe kam der Anruf leider um 1 Uhr nachts. Hab die Situation per email erklärt und am nächsten Tag gabs dann den Anruf zur passenden Zeit. Kurze Nachfrage das die Software läuft und ob ich irgendwelche Fragen zur Software habe. Wie cool ist das denn?! Die 2-3 Fragen die ich hatte wurden dann auch direkt beantwortet. Ich werde wohl zeitnah bei Banx ein Depot eröffnen und dann kanns losgehen mit dem Optionen handeln. 🙂

    Grüße, Martin

    1. Matthias Schneider

      Hallo Martin,

      schön, einen „Aussie“ befragen zu können (auf Deiner Seite auf englisch ist mir zu kompliziert). 😉

      Was ist denn mit Telstra los? Die kennen nur noch eine Richtung. Haben die größere Probleme Deiner Meinung nach?
      Ich habe vor einigen Jahren mal Australien auf dem Schirm gehabt, dann aber nach dem Rohstoffeinbruch total auf die Seite gelegt.
      Habe 2 dieser Unternehmen jetzt aber mit Gewinn endlich wieder verkaufen können, obwohl ich die schon abgeschrieben hatte, da fast bis auf Null gegangen.
      NRW Holdings (NWH) zu 0,95 AUD gekauft, abgetaucht bis auf 0,05! Jetzt zu 1,20 verkauft.
      Ausdrill (ALS) zu 1,05 AUD gekauf und dann runter auf 0,20 Jetzt zu 1,95 verkauft.

      Habe mir dann die Nerven schonend den ETF IOZ und Suncorp (SUN) gekauft. Auch ein paar Telstra. Bei der weiß ich jetzt nicht, ob ich die aufstocke, oder ab da die Hütte brennt. Meine Metcash hatte sich auch wieder ins Plus entwickelt, jetzt aber wieder abwärts.

      Ich will aber durchaus Australien noch etwas ausbauen. Hinderlich ist nur, dass die kaum Quartalszahler haben. Der IOZ schon, aber Dividende leider nicht 100% franked. Egal, aber ich will da noch bissle was haben. Leider sind die Wünsche meist nicht kompatibel mit den Möglichkeiten.

      Guten Erfolg
      MS

      1. Hallo Matthias,

        freut mich wenn ich helfen kann. Meine Meinung zu Telstra ist estwas verstimmt im Moment. Die Aktien die ich im Moment habe werde ich erstmal liegen lassen. Es wurde zwar jetzt noch mal die gleiche Dividende von 15,5 aussie cent gezahlt, diese wird aber in Zukunft gekürzt. So weit ich mich erinnere ist der Ausblick beim Gewinn in der Zukunft fraglich. Der Markt für Mobilfunkanbieter wächst wohl von 3 auf 4 Anbieter im Moment. Da Telstra der Marktführer ist, haben Sie Probleme ihre Marktanteile zu halten. Ich habe persönlich einen Mobilfunkvertrag bei Telstra, und ehrlich gesagt bin ich als Kunde nicht besonders zufrieden. Offenbar denkt man als Platzhirsch kann man es sich leisten aber die Party ist wohl langsam zu Ende.
        Von NWH und ALS habe ich persönlich noch nicht gehört. In Australien gibt es einige solcher kleinen Firmen, wenn da ein Projekt richtig gut läuft der Preis sich schnell mal vervielfachen kann. Ist nicht umbedingt meine Art von Investment.
        Ich bestize Suncorp und noch ein paar andere aussie Banken. Die lasse ich liegen und freue mich alle 6 Monate über die Dividenden.
        ETFs habe ich in Australien noch nicht gekauft, wird aber wohl irgendwann auch noch passieren. Eine Firma die mir hier schon viel Freude bereitet hat ist G8 Education (GEM). Ist vielleicht einen Blick für dich wert.

        Grüße aus Sydney!

    2. Hi Martin,

      toll das du deine positive Erfahrung bzgl. des Banxbroker Supports teilst. Danke!

      So ähnlich hatte ich das damals auch erlebt und war positiv überrascht. Wenn man so eine positive Erfahrung macht, dann kann man auch ruhigen Gewissens eine Empfehlung aussprechen.

      Viel Erfolg beim Optionshandel dann 🙂 …

      CU Ingo.

  5. Super Artikelserie!

    Zwei Fragen habe ich noch, vielleicht kannst du sie mir beantworten:

    1. wenn meine SP-Option ausgeübt wird, wie läuft das mit dem Cash-Bestand bei US Aktien? (Basiswährung bei Lynx (sollte sich ja aber ähnlich verhalten wie bei BANX ect.; ist ja alles IB) in Euro; sowohl EUR als auch USD als Cash vorhanden). Nimmt sich der Broker jetzt was von den EUR oder von den USD um die 100 US-Aktien zu bezahlen, die mir bei Ausübung eingebucht werden?

    2. wie schaut das bei Orders mit der Laufzeit DAY aus, wenn diese nicht erfüllt werden? Werden bei Verfall der Orders auch Gebühren fällig?

    Beste Grüße!

    1. Hi Jobo!

      Danke für dein Feedback und die Fragen.

      Zu 1.) IB nimmt immer die Währung, in der gehandelt wird. Kommt also auf den Platz der Ausübung an. Bei US Aktien wird dies immer USD sein. Hast du keine USD, sondern nur EUR auf dem Konto, dann gewährt dir IB einen USD Kredit auf die Summe, die für den Kauf aufgewendet werden muss. Dafür zahlst du (geringe) Zinsen. Wenn du dies vermeiden möchtest, dann tauscht du manuell direkt im Konto EUR gegen USD. Beim aktuellen Kurs würde ich dies persönlich ernsthaft in Erwägung ziehen. Die Zinsen bringen dich aber auch nicht um, gerade am Anfang nicht.

      Zu 2.) Hier bin ich mir nicht 100% sicher, aber sagen wir 95%. Wenn die Order ohne Ausführung verfällt, fallen keine Gebühren an. Ich habe zumindest bei mir (Banxbroker) noch keine Gebührenaufstellung im Kontoauszug gesehen, die sich auf so etwas beziehen könnte.

      Hoffe das hilft dir. Viel Glück beim Optionshandel!

      CU Ingo.

  6. Hallo Ingo,

    Vielen Dank für deine Informative Reihe. Diese hat mich überzeugt, dass ich zeitnah in den Optionshandel einsteigen werde. Finde deinen Ansatz sehr gut Optionen auf Positionen zu verkaufen, die man sich sowieso gerne ins Depot legen würde. Hatte die Idee schon einmal, allerdings hat mich die TWS abgeschreckt und auch die Angst eine falschen Kontrakt zu verkaufen. Habe anhand deiner Anleitung in der Demoversion ein paar Trades ausgeführt. Werde mich die Tage über deinen Link registrieren.

    Hätte eine Frage, Kontrakte auf britische Aktien verkaufen lohnt sich nicht? Weil die Kontraktgröße bei 1000 liegt oder? Hab nämlich ein paar englische Werte die gerne erwerben würde. Allerdings nicht bei Kontraktgröße 1000. Dort gibt es keiner kleineren Größen oder?

    Vielen Dank für dein tolle Bloq, werde jetzt häufiger vorbei schauen.

    Gruß Stefan

    1. Hi Stefan,

      Danke für dein Feedback. Schön, wenn ich helfen konnte 🙂 !

      Zu 99% bin ich mir sicher, dass du Recht hast. Hatte deswegen britische Aktien nie (bis jetzt zumindest) in Betracht gezogen für meinen Optionshandel. Vielleicht später mal, wenn das Konto größer ist.

      Für den Anfang würde ich dir auch raten, davon die Finger zu lassen. Nimm zu Beginn was um die 2.000,- bis 3.000,- EUR je Position und mach erstmal damit 2-3 Trades. GE wäre in der Größenordnung zum Beispiel.

      Das schränkt die Auswahl zwar ein, aber sicher ist sicher.

      Viel Glück!

      CU Ingo.

  7. Wie immer ein hervorragender Artikel. Ein Bericht über Steuern wäre optimal, denn mit der stehe ich auf dem Kriegfuss. Hatte bislang all die Jahre nur Konten bei inländishen Banken/Brokern und die haben mir das bislang alles abgenommen. Seitdem ich aber nun Richtung Captrader gewechselt bin werde ich mich wohl zum Jahresende auch mit dem leidigen Thema beschäftigen müssen 🙁 Bislang wühle ich mich noch durch die umfangreichen Kontoauszüge und versuche diese zu interpretieren. Hoffe ich scheitere nicht schon beim Vergleich von MtM zu GuV 🙂 Rechne das gerade durch und hoffe auf die ausgewiesenen zahlen zu kommen 🙂

    1. Hi Marc!

      Danke für das Lob. Tut gut 🙂 !

      Im Mai muss ich auch die Steuer machen für das erste Jahr Optionshandel. Die Erkenntnisse daraus werde ich sicher in einem Artikel verarbeiten, da die Frage schon öfters kam.

      CU Ingo.

      1. Hi Ingo,
        wie schaut es nun 1,5 Jahre später mit deinen Steuerartikel aus? Ich fande die Artikelserie sehr gut und hoffe das die genannten Zusatzartikel mit Steuer und Volialität deine Serie entsprechend abrunden.

        Gruß Christian

      2. Hi Christian!

        Du hast absolut Recht, einen Artikel zum Thema Steuern würde perfekt hier rein passen und das Optionshandel ABC abrunden.

        2 „Probleme“ damit und die sind auch der Grund, warum es diesen Artikel noch nicht gibt:

        1.) Macht man es 100% korrekt nach dt. Steuerrecht, dann wird es extrem ausufernd, weil gerade die Währungsthematik die recht einfache Berechnung aufbläht. Der Artikel würde ein kleines „Monster“ werden und dafür fehlte mir bisher einfach die Zeit. Genauso wie das dann wohl dazugehörige Excel-Template, welches die entsprechenden Berechnungen macht. Denn Fakt ist eines, die IB-Abrechnungen sind nicht 100% mit dem dt. Steuerrecht kompatibel und nur mit einem Taschenrechner zieht man das nicht glatt.

        2.) Wenn man nicht päpstlicher als der Papst sein möchte, dann verzichtet man auf 100% Konformität mit dem dt. Steuerrecht und begnügt sich mit 99% Genauigkeit. Denn dann kann man die IB-Abrechnung nehmen und einfach die entsprechenden Summen des Jahresberichts in die KAP übertragen. Das wird in 99% der Fälle auch jeden kleinen Steuerbeamten in Deutschland genügen, denn es ist wie gesagt ziemlich genau, auch wenn es halt anders rechnet (Stichwort Versteuerung am Tage des Zufluss lt. dt. Steuerrecht, wohingegen IB den Gewinn beim Schließen der Position berechnet).

        Bei dem 2. Punkt gäbe es nicht genug zu erzählen, um damit einen Artikel zu füllen. Denn das ist wirklich nur das Übertragen von ein paar Zahlen.

        Ich mache meine Steuererklärung auch nach Punkt 2 und bisher gab es keine Probleme damit. Ich bin auch überzeugt davon, dass die Mehrheit der Steuerberater dies so macht bzw. machen würde, denn Punkt 1 ist wegen der Währungsumrechnung wirklich extrem komplex und ohne spezielle Software nicht so einfach abzubilden.

        Mal schauen, wenn mir irgendwann langweilig sein sollte, dann hole ich das Thema sicher noch einmal vor und schreibe etwas dazu.

        CU Ingo.

  8. Hallo Ingo!

    Seit ein paar Wochen beschäftige ich mich mit dem Thema Optionshandel/Cash flow aus Dividenden. Warum? Einfach weil ich mehr Zeit für mich und meine Familie haben möchte. Die Kinder sind nur einmal klein und mein Arbeitgeber hat mir mein bisheriges Engagement gerade mit einem Tritt in den Hintern gedankt.

    Um ehrlich zu sein hat mich dann ein erster Blick in die TWS nicht abgeschreckt sondern angespornt „das Ding“ richtig zu erlernen.

    Wie das aber so ist mit einer kleinen Familie und anderen finanziellen Verpflichtungen habe ich lange gezögert und viel rumgespielt. Deine Artikelserie hat mich letztendlich dazu ermutigt einfach anzufangen. Danke auf diesem Weg für deine Mühen und die aufwendig erklärenden Texte! Gerne weiter so!!

    Das Thema Steuern hat mich überings auch zögern lassen, hier würde ich mich sehr über einen Bericht von dir freuen.

    Beste Grüße,
    Judith

    1. Hi Judith!

      Danke für deinen Kommentar und schön das du dich getraut hast 🙂 !

      Ja das Thema Steuern steht bei mir auch noch an und ich werde davon berichten. Aber ich bin noch nicht sicher, wann ich dazu komme.

      Ich möchte jetzt aber noch eines sagen, man sollte sich von evtl. Hürden, hier z.b. die Steuer, niemals davon abhalten lassen, sein Ding durchzuziehen. Es findet sich immer eine Lösung und um diese kümmert man sich dann, wenn das Problem akut wird.

      Ich weiß, das steckt nicht grad in unseren deutschen Genen 🙂 aber glaub mir, so funktioniert es besser und vor allem man kommt so vorwärts.

      Behalte den Blog im Auge und du wirst hier irgendwann lesen können, wie ich mit dem Problem umgegangen bin.

      CU Ingo.

  9. Hallo miteinander,

    kurze Anmerkung zu Steuern (@Judith):

    Du hast einen Sparerpauschbetrag (Freibetrag) von 801€. So lange deine deutsche Steuer (für Zinsen, Optionsprämien, Dividenden, … weitere Aufzählung Kapitaleinkünfte in § 20 EStG) im Kalenderjahr insgesamt darunter ist, musst du nicht mal etwas erklären (wenn verheiratet, dann unter 1.602€ für Dich + Ehemann).

    Daher schließe ich mich Ingo an: Fang an! 🙂

    Und lass dich nicht von der Steuer bremsen. Steuern zahlen heißt Geld verdienen. Denn nur wer X verdient kann X*25% Steuern zahlen 😉

    PS: Bei US-Werten z.B. gehen direkt 10% als Steuern an die USA, ohne dass du etwas tun musst. Die deutsche Steuer ist hier entsprechend nicht mehr 25% sondern nur noch 15%. Durch Soli und Kirchensteuer verändert sich der Wert (die Kirchensteuer wirkt sich durch die Berechnungsmethode (Kirchensteuern sind als Sonderausgaben sofort abziehbar) sogar – man glaubt es kaum – positiv aus.

    Steigende Kurse & herzliche Grüße
    UStaxpayer

  10. Servus Ingo,

    ich habe jetzt meine erste Position (jd.com) frühzeitig geschlossen und 22 USD gemacht.
    Wo genau kann ich mir bei BANX die Abrechnung ansehen? Habe mir zwar massig Berichte erstellen lassen, aber mir fehlt der Bericht:
    Gekauft am xx für xx, verkauft am xx für xx, Kosten 3,5$ + x „USD-Leihen“ = Gesamt USD verdient.

    Gibt es überhaupt so einen Bericht bzw. über welchen Bericht machst du deine monatliche Abbrechung?

    Danke und Gruß
    Alex

    1. Hi Alex,

      Glückwunsch zum erfolgreichen Trade!

      Ich schreibe alles im Excel mit, damit ich die volle Kontrolle habe. Wobei ich alles in USD rechne und erst ganz zum Schluss zurück in EUR zum aktuellen Tageskurs. Ich habe zwar ein Eurokonto, aber den Großteil in USD getauscht.

      Reicht dir der Monatsreport nicht unter Reports -> Statements und dann den gewünschten Monat auswählen?

      Wenn der Trade über mehrere Monate lief, dann nimm den Year To Date oder Custom Date Range Report. Dann findest du unter Trades eigentlich alles, was man so braucht.

      Für die Steuer später ziehst du dir dann den Jahresreport.

      CU Ingo.

  11. Hallo Ingo,
    ich hatte mich hier zuletzt vor meiner Thailandreise im November 2018 gemeldet.
    Bis dato lese ich mit grossem Interesse deine Beiträge und möchte mal sagen, dass Mission cashflow aus meiner Sicht der Finanzblog Nr. 1 ist! Sehr informativ und beindruckend deine aufgeräumte Art.
    An Optionen hab ich mich immer noch nicht rangetraut, dafür aber mein Dividendendepot auf 18 Titel ausbauen können. Bis auf Münchner Rück. und Unilever alles US Aktien. Einige davon aus deiner Watchlist.
    Sehr interessant auch der Bericht über Mintos…aber bei P2P hab ich Vorbehalte, welche aber anders gelagert sind als wie bei Optionen.
    Zum Schluss noch zu Thailand. Du warst u.a. auf Koh Samui und Koh Phangan.
    Meine Freundin….eine Thai…wollte unbedingt nach Koh Samui.
    Ok. Wir haben uns nachdem ich in Suvarnabhumi aufgeschlagen bin, getroffen, und sofort mit Bangkok Air weitergeflogen nach Koh Samui.
    Ich war schon vor ca. 15 Jahren auf der Insel und mir war bewusst,dass man nach so vielen Jahren dann eher enttäuscht ist.
    War auch so….aber egal…meine Freundin fand es suai makmak Eine knappe Woche dort verbracht und anschliessend, auch aufgrund deiner Berichte, nach Koh Phangan.
    Meine erste Reise dorthin….und ein absoluter Volltreffer!
    Wir hatten ein schoenes Guesthouse über Agoda in Thongsala gebucht. Motorroller gemietet und Insel, Strände erkundet.
    Herrlich!!!
    Werde deinen Blog weiterhin verfolgen und ganz sicher auch zukünftig einige Inspirationen daraus aufnehmen!
    Gruss aus dem Westerwald

    1. Hi Paul!

      Willkommen zurück aus Thailand 🙂 … Danke für deinen Kommentar und das positive Feedback.

      Ich wollte den Blog von Anfang an sehr geradlinig aufbauen und nicht durch Schnick-Schnack oder unnötige Werbung vom Inhalt ablenken. Daran scheitern in meinen Augen nämlich viele gute Blogs. Das hier ist mein Versuch, es besser zu machen. Wir werden sehen, wo ich damit lande 🙂 …

      Und Glückwunsch zum Aufbau des Depots. Die beiden genannten nicht-US Werte sind ja schonmal Top, zumindest wenn der Kaufpreis nicht zu hoch war.

      Was Thailand angeht, und korrigiere mich, wenn ich falsch liege, ich denke Koh Samui ist unter Thailändern so etwas wie Mallorca für uns und in dem Sinne erstrebenswert, das mal gemacht zu haben, um davon zu erzählen. Die Insel hat ja ihren Ruf als Party und Urlaubsinsel weg.

      Koh Phangan ist da ja ein ganz anderes Kaliber und im Vergleich zu Samui so etwas wie das Hippie-Dorf. Ich habe es da geliebt. Leider hatte ich bisher noch keine Zeit gefunden, den Artikel zu Koh Phangan auf dem backpackershome.de Blog zu veröffentlichen. Oh je.

      Schön, dass es dir gefallen hat. Ich würde sehr gern dahin zurückkehren und ich bin sicher, irgendwann werde ich.

      Liebe Grüße!

      CU Ingo.

  12. Guten Morgen Ingo,

    deiner Meinung zum Status Koh Samuis bei den Thais ist nichts hinzuzufügen. Nach unserem Aufenthalt dort wurden wir von Freunden und Familienangehörigen meiner Freundin nur nach KohSamui gefragt. KohPhangan hat keinen interessiert. Aber soll mir recht sein,…:-) Ich möchte auch sehr gerne nochmal dorthin und hoffe, dass es noch einige Jahre so bleibt wie es im Moment ist.
    Aber auch Laos, dort wart ihr ja auch, würde mich nochmal sehr reizen. Tolle Bewohner….tolle Landschaften.

    Münchner Rück. hab ich im Juni 2017 für ca. 180€ bekommen. War mein erster Wert im Dividendendepot und ich bin bisher natürlich sehr zufrieden damit. Auch aufgrund der jüngsten Ankündigung der Dividendenerhöhung im April.
    Unilever kam dann vor kurzem für 46,66€ dazu.

    Wenn ich das richtig gesehen habe, besitzt du keine MR. Warum? Passen doch auch ins Beuteschema, oder?
    Lass mich raten….vielleicht liegt es daran, dass die Dividende in den letzten Jahren nicht Jahr für Jahr konsequent erhöht worden ist, sondern, wie letztes Jahr, auch mal stagniert.

    P:S: Ich warte mit Spannung auf den Artikel auf backbackershome.de
    Aber ich weiss…du kannst nicht alles 🙂

    Wünsche dir ein schönes Wochenende und viele Grüsse!

    Donald

  13. Hallo Ingo,

    schreibst du eigentlich Calls auf Positionen die du bei der Comdirect hast?

    Oder nur auf Titel die im Optionsdepo eingebucht wurden.

    Ich habe personlich einige Positionen bei der Comdirect und würde die eigetlich ungern zu Captrader übertragen.

    Wäre es deiner Meinung nach händelbar Calls zu schreiben die sich in unterschiedlichen Depos befinden?

    Auf Grund der Margin nicht so clever. Was denkst du darüber?

    Gruß

    1. Hi Alex!

      Momentan trenne ich die beiden Depots noch sehr strikt. Ich plane das zwar in (ferner) Zukunft zu ändern, aber noch bin ich nicht bereit dafür. Und solange mein Bauch nein sagt, kann mein (rationales Hirn) meckern was es will.

      Denn eine Zusammenlegung würde schon Sinn machen und den Cash Flow insgesamt positiv beeinflussen. Aber wie gesagt, ich bin emotional noch nicht bereit dafür und mag die aktuelle Trennung.

      Was du im Kopf hast mit Calls bei IB auf Aktien zu schreiben, die du bei der Comdirect im Depot hast, theoretisch geht dies natürlich. Nur musst du im Fall der Fälle halt die Position bei der Comdirect manuell liquidieren, das Geld nach IB transferieren und dort die Aktien kaufen, sobald oder bevor sie dir ausgebucht werden.

      Wäre mir zu aufwendig und es kostet extra. Deswegen mache ich dies auch nicht. Also eher eine theoretische Möglichkeit und wenig praktikabel.

      CU Ingo.

  14. Hi Ingo,

    kurze Frage: Du hast die Option bein 50% Gewinn für 23ct zurückgekauft, obwohl der Geldkurs bei über 30ct lag. Hättest du da nicht mit mehr Gewinn verkaufen können?

    LG Robin

    1. Hi Robin!

      Ich bin nicht sicher, ob ich deine Frage verstehe.

      Ich hatte die Option ja bereits verkauft und meine Prämie kassiert, wie soll ich diese dann nochmals mit mehr Gewinn verkaufen?

      CU Ingo.

  15. Hallo
    Ingo erstmal recht herzlichen Dank für so eine ausführliche Anleitung. Deine Strategie gefällt mir und klingt als Anfänger auch logisch… Keep it simpel… Mit den ganzen anderen Strategien butterfly, bull spread und wie sie nicht alle heißen, damit kann ich nicht warm werden, warum sollte man es so komplizieren, aber jeden das seine.
    So ich haben gerade auch mein ersten put verkauft auf THOR Inc …ich war ganz schön nervös.

    Aber ich habe trotzdem noch viele Fragen offen.

    Stichwort – Währungswechsel, ist es sinnvoll am Anfang alles in USD zu tauschen und denn irgendwann zurückzutauschen. Oder alles in EUR lassen, sich bei Ausübung sich USD vom Broker zu leihen darauf zinsen zu zahlen und denn die 100 Aktien irgendwann zu verkaufen per call… oh man das klingt für mich wieder kompliziert, daher habe ich wie du die erste variante genommen.

    Stichwort – Steuern. Hast du schon dein Bericht darüber geschrieben? denn ich konnte nicht finden. Und wie sieht das aus wann nach welcher Zeit sollte man seine Steuererklärung machen? Ich habe noch nie eine gemacht, da alles über comdirect automatisch lief. ich hatte mal was gehört wenn man das erste mal eine Steuerklärung macht hat man 4 Jahre Zeit stimmt das auch bei Optionen bzw Wertpapierhandel? Ich möchte jetzt auch nicht wegen den paar Peanuts zum Steuerberater der mir nachher mehr kostet als ich gewinn mache 🙂

    1. Hi Marcus!

      Danke für deinen Kommentar.

      Ob ein Währungstausch sinnvoll ist oder nicht, kann man nicht so allgemeingültig beantworten. Kommt auf den Kurs an und sicher auch auf die persönlichen Präferenzen.

      Wenn du nur in USD handelst, macht es sicher auf Zeit Sinn. Ich selbst habe aber auch erst nach ca. 1 Jahr das erste Mal eine größere Tranche getauscht. Die Zinsen summieren sich über die Zeit, aber da sie so gering sind, hat das auch keine Eile. Macht dir darüber am Anfang keine Gedanken und handele einfach. IB rechnet alles um und die paar Euro an Zinsen machen den Kohl nicht fett.

      Die Steuererklärung habe ich schon immer gemacht und ist auch relativ einfach. Den Artikel dazu habe ich bisher leider nicht geschrieben, es fehlt einfach die Zeit für all die Themen, die ich im Kopf habe.

      Wenn du selbst noch nie eine gemacht hast, dann wäre es vielleicht nicht die dümmste Idee, beim ersten Mal doch ein paar Euro in die Hand zu nehmen und es vom Steuerberater erledigen zu lassen. Dann kann man sich das nächstes Jahr abschauen. So habe ich das auch gelernt.

      Abseits davon bekommst du von IB einen Report am Jahresende, wo alle Zahlen drin stehen, die du benötigst. Das Puzzle ist nur zu wissen, wo welche Zahl hin muss. Dazu könnte ich aber in der Tat mal einen Artikel machen, denn der wird nicht wirklich groß sein müssen.

      Soweit ich weiß, muss man seine Steuer ab dieses Jahr immer bis zum 31. Juli für das Vorjahr eingereicht haben. Fristverlängerung mit Begründung kann man aber beim Finanzamt beantragen. Ich hatte letztes Jahr im September abgegeben für 2017.

      Viel Glück mit dem Trade auf THOR und allgemein beim Optionshandel!

      CU Ingo.

      1. habe hier gelesen, dass Du was dazu schreiben wolltest, habe aber nichts gefunden
        Nächstes Jahr werde erst Abrechnung für Optionen machen und damit alles Reibungslos läuft sammele schon an Informationen und Erfahrungen

        Bin bei Banx und weiß noch nicht, ob die was zu Verfügung stellen, oder muss ich alles selber ausrechnen

        Hast hier für mich kurze Info?

        LG

        Wladi

      2. Hi Wladi!

        Ja wollte ich, aber aus Zeitgründen und auch, dass es zu dem Thema gar nicht so viel zu schreiben gibt, habe ich es bisher noch nicht getan.

        Was deine Steuererklärung nächstes Jahr angeht, irgendwann Ende Januar, Anfang Februar, erhältst du einen Jahresabschluss von IB/Banx. Dort musst du dann eigentlich nur die Summen für die Dividende, für die Optionsprämien und ggf. Aktiengewinne oder Verluste in die Anlage KAP übertragen.

        Da IB die Optionsprämien erst beim Schließen der Position verrechnet und das dt. Steuerrecht eigentlich dies beim Zufluss der Prämie verlangt, also gleich beim Verkauf, wo man noch gar nicht weiß, was später wird, ist dies nicht ganz korrekt, aber bisher kenne ich keinen Fall, wo das Finanzamt Stress gemacht hätte. Ich glaub die sind froh, wenn sie das nicht im Detail prüfen müssen.

        Ich habe mal für mich beides berechnet und es war ein Unterschied von wenigen Euro am Ende. Und diese Differenz wird sich über die Jahre wahrscheinlich auch immer wieder ausgleichen. Das ist also den ganzen Stress nicht wert. Sollte dann doch mal ein Finanzbeamter auf die Idee kommen, dass aufs Komma auseinandernehmen zu müssen, dann würde ich den Gang zum Steuerberater empfehlen. Kostet zwar etwas, aber man ist den Stress los und sicher ist sicher.

        CU Ingo.

      3. Hallo Ingo,

        Danke für die Info!

        Wenn das so ist und wird, dann brauche ich mir keine Sorgen darüber machen.

        LG

        Wladi

  16. Hallo Ingo Scholtz.

    Du bist hiermit Offiziell zu meinem Lieblingsblog geworden! Ich verstehe nur noch die Aktien Optionen nicht richtig, kann ich mir das irgendwo LIVE erklären lassen?

    1. Hi Dario!

      Danke für deinen Kommentar und Willkommen auf dem Blog.

      So richtig live geht wohl nur in einem Coaching. Ich kann dir aber nicht sagen, welches der Angebote auf dem Markt, z.b. Jens Rabe Akademie, etwas taugt und welche nur Geldverschwendung sind.

      Hast du mein Optionshandel ABC gelesen und das dort empfohlene Buch gelesen? Im Prinzip kann man damit ganz einfach starten. Ist wirklich nicht so schwer, wenn man sich auf Cash Secured Puts und Covered Calls beschränkt.

      CU Ingo.

  17. Hallo Ingo,

    der Artikel ist zwar schon etwas älter, ich hoffe du kannst mir trotzdem noch helfen. Ich habe eine Frage zu den Echtzeitkursen und zur Notwendigkeit dieser: Du hattest ja im letzten Teil erwähnt, dass die Echtzeitkurse nicht notwendig sind, wenn man mit Optionen auf Aktien handelt. Könntest du das nochmal etwas genauer ausführen? Braucht man keine Echtzeitkurse oder bekommst du diese irgendwo anders her? Ich hatte nämlich vor mir in nächster Zeit ein Depot bei Captrader zu eröffnen, wobei mich das aber etwas abschreckt.
    So oder so toller Blog und vielen Dank im Voraus für die Antwort!

    MfG Victor

    1. Hi Victor!

      Danke für deine Frage.

      Du hast in der TWS zeitverzögerte Kurse. Glaub 15 Minuten oder so. Das reicht mir aus für den Optionshandel. Da kommt es nicht auf den letzten Cent Genauigkeit an.

      Was genau schreckt dich ab? Keine Echtzeitkurse oder die TWS an sich? Letzteres kann ich verstehen, aber da muss man halt mal durch am Anfang 😉 … ersteres dagegen ist echt nicht der Rede wert.

      CU Ingo.

  18. Hallo Ingo,

    zuerst viele Grüße nach Dessau aus Magdeburg/Schöningen! Danke für deinen Blog und dass du dein Wissen hier teilst!

    Nun zu meinem Anliegen: das Zurückkaufen der Option habe ich nicht ganz verstanden, vielleicht kannst du mir hier auf die Sprünge helfen. Wenn ich dich richtig verstehe, hast du eine Put-Option für 53 USD verkauft und 3,50 USD Gebühren bezahlt, sodass 49,50 USD gut geschrieben worden sind. Du bietest nun dem Käufer an, diese Option zurückzukaufen, wobei du 0,23 USD pro Aktie bzw. insgesamt 23 USD und dann noch 3,50 USD Gebühr zahlen würdest. Stimmt das soweit? Falls ja, muss der Käufer der Put-Option nicht diesem Zurückkaufen zustimmen? Warum sollte er das tun? Besteht hier nicht die Gefahr, dass er es ablehnt und die Option dann doch bis zum Verfallstag läuft?

    Danke und viele Grüße
    Andreas

    1. Es werden ständig Optionen mit unterschiedlichen Strikes und Laufzeiten ge- und verkauft. Du verkaufst, kaufst diese über die Börse und die vermittelt zwischen Käufern und Verkäufern. Du denkst doch nicht du verkaufst diese Option an eine bestimmte Person, die diese dann auch wieder an dich zurück verkauft? Das ist so nicht. Du verkaufst eine Option und kaufst diese zurück und damit hat du das Geschäft glattgestellt. Dein Partner ist die Börse nicht eine bestimmte Person.

      1. Okay, ich bin davon ausgegangen, dass die Option über die Börse an eine andere Person/Institution verkauft wird. Warum sollte die Börse die Option auch kaufen? Aber ganz davon ab: es handelt sich doch hier um genau eine Option, die ich erst verkauft habe und dann wieder zurückkaufen möchte, oder? Ist garantiert, dass der Zurückkauf funktioniert?

      2. Hi Andreas!

        kurz noch zu deiner 2. Frage und ob der Rückkauf garantiert ist, nein das ist er nie. Deswegen aus meiner vorigen Antwort, achte auf die Liquidität. Werden genug Optionen auf die Aktie gehandelt, dann kommst du in der Regel immer aus dem Trade.

        CU Ingo.

      3. Hi Marc!

        Danke für deinen Kommentar.

        Technisch gesehen denke ich, ist deine Antwort nicht ganz korrekt, aber ich glaube jedem ist klar, was du sagen möchtest. Und in der Regel funktioniert es genau so. Person A kauft dir deine Option ab und du kaufst von Person B eine Option (mit den gleichen Merkmalen) und die Börse verrechnet beides. Dafür sind sie ja da und knöpfen dir bzw. deinem Broker eine Gebühr ab 😉 …

        CU Ingo.

    2. Hi Andreas!

      Danke für deinen Kommentar.

      Deine Annahmen stimmen, ja. 53,- USD minus die 7,- USD Gebühr sind 46,- USD und für 50% muss ich den Rückkauf bei 23,- USD eingeben, also 0,23 Cents. Wobei man sich streiten könnte, ob man für die 50% Regel die Gebühren drin lässt in der Berechnung oder nicht. Das kann jeder machen, wie er möchte.

      Was den Rückkauf angeht, wenn wir mal annehmen, dass es nur diese eine Option an der Börse gibt, dann hast du sogar Recht. Der Gegenüber müsste dem Rückkauf (was technisch gesehen ja nur der Kauf einer Option ist) zustimmen. Und dies passiert über den Preis. Solange du nicht den Preis bietest, den er haben möchte, wird er nicht zustimmen und du hängst in der Luft und kommst nicht raus aus dem Trade.

      Aber in der Praxis läuft es anders und hier kommt ins Spiel, was Marc schon geantwortet hat. An der Börse werden sehr viele Optionen gehandelt. Du kaufst nicht zwangsläufig die gleiche Option vom gleichen Marktteilnehmer zurück. Wie gesagt ist der Rückkauf technisch gesehen einfach nur ein normaler Kauf einer Option. Wenn du nun eine Option verkauft hast und eine Option zum selben Verfallstag und selben Strike kaufst, dann könnte der Broker diese zwei Optionen zwar bis zum Verfall in deinem Konto stehen lassen, aber das macht ja keinen Sinn. Also verrechnet er -1 mit +1 und du hast keine der beiden Optionen mehr im Depot. Ganz vereinfacht gesprochen.

      An der Stelle verweise ich nochmal auf das Stichwort Liquidität. Du möchtest Optionen auf Aktien schreiben, wo es eine hohe Liquidität gibt, sprich viele Optionen gehandelt werden. Das hat zum einen den Vorteil, dass die Spreads sehr klein sind und vor allem, dass du fast jederzeit aus dem Trade wieder rauskommst, da eigentlich zu jedem Strike ein dementsprechendes Angebot da ist.

      Ich hoffe ich konnte es verständlich rüberbringen? Technisch gesehen ist die Sache noch etwas komplizierter, aber spielt für das allgemeine Verständnis von Optionen in meinen Augen keine Rolle und lenkt nur von den wichtigen Sachen ab 😉 …

      CU Ingo.

  19. Eine Sache die mir noch aufgefallen ist, dass anscheinend für Sammelanlagen häufig keine Optionen handelbar sind, oder?

    Ich greife für mein Dividendenportfolio recht stark auf vorgestellte Wertpapiere von Luis Pazos mit seinen Hochdividendenwerten zurück, wobei ich mich bis auf wenige Ausnahmen auf Sammelanlagen fokussiere. Gestern Abend war ich dann mal wieder in der TWS unterwegs und zu nahezu gar keinem meiner Wertpapiere ließen sich Optionen finden. Ist das normal oder habe ich irgendetwas nicht bedacht?

    Viele Grüße
    Andreas

    1. Hi Andreas!

      Ich handele selbst nur auf Einzelaktien und REITs. Da gibt es nur wenige Ausnahmen im Ausland, z.b. Tencent, wo ich nichts finden kann. Bei den von dir genannten Sammelanlagen (ich denke du meinst CEFs etc.) kenne ich mich leider nicht aus.

      Gib mir mal 2-3 Beispiele (ISIN und/oder das Symbol unter dem sie gehandelt werden) und ich schau heute Abend, ob ich das bestätigen kann.

      CU Ingo.

      1. Hi Ingo,

        z.B. bei:
        CHI (Calamos Convertible Opp & Inc)
        MLPD (Invesco Morningstar MLP Dist)
        GOF (Guggenheim Strategic Opportunities Fund)

        aber auch bei manchen Einzelanlagen, z.B. BEP (Brookfield Renewable Partners) geht es nicht. Bisher habe bei mir nur den SDIV (Global X Superdividend ETF) gefunden, nur darf ich den via IB nicht handeln. 😉 Auch für einen ETF wie den IQQL (iShares Listed Private Equity UCITS ETF) finde ich nichts.

        Viele Grüße
        Andreas

  20. Hi Ingo,

    vielen Dank für diesen wirklich hilfreichen Artikel.

    Ich habe schon das ganze letzte Jahr damit geliebäugelt mich einmal an Optionen heranzuwagen.
    Vorgestern habe ich dann mit Deinem Promo-Code ein Depot bei BANX eröffnet.
    So easy war das noch nie. Kein Post-Ident, kein nerviges Video-Ident und heute früh die finale, telefonische Freischaltung.
    Echt top.

    Jetzt habe ich mich den Nachmittag durch die TWS und Deinen Artikel gekämpft und meine erste Option verkauft. Yee-Hah.
    Ohne Deine Anleitung hätte ich das wahrscheinlich gleich wieder aufgegeben. Also nochmal danke.

    Verkauft habe ich einen Put zum Strike von 14 USD auf SKT (Tanger) zum 19.02. für 1.15 Prämie.

    Dazu habe ich noch vier Fragen:
    1. In der TWS wurden mir 3.50 Gebühren angezeigt. Wirken die von Dir genannten Sonderkonditionen erst später, gibt’s die nicht mehr, oder muss ich das bemängeln?
    2. Wichtiger – Im TWS-Monitor wird mir meine verkaufte Option im Minus angezeigt. Ich nehme an, das bezieht sich auf den jeweiligen Briefkurs der Option, oder? Der ist zwischenzeitlich auf 1.35 geklettert.
    3. Wann wird mir die Prämie gutgeschrieben? Mit Verkauf der Option? (Meine Frage rührt daher, dass ich bei den zig verschiedenen Kontoständen, die mir angezeigt werden, noch nicht so recht durchblicke.)
    4. Der Rückkauf der Option macht nur Sinn, wenn man sich nicht zum Strike ausüben lassen möchte, richtig?

    Vielen Dank, viele Grüße und einen schönen Abend
    der Kassenwart

    1. Hi Daniel!

      Danke für deinen Kommentar und toll, dass du losgelegt hast. 🙂

      Zu deinen Fragen:

      1.) Da sollten eigentlich nicht mehr 3,50 USD stehen. Evtl. war das noch nicht komplett eingerichtet. Da kann ich dich aber leider nur an Banx direkt verweisen, um das mit denen zu klären. Danke!

      2.) Da du beim Verkaufen einer Option ja short bist, steht bei einem Kontrakt dann -1 als Menge und der Betrag im Minus. Sagen wir die Option hatte einen Wert von 100 USD, dann steht dort am Anfang -100 USD und dieser Betrag baut sich nun bis zum Fälligkeitstag ab. Natürlich wird dieser je nach Vola und anderen Faktoren stark schwanken, aber am Fälligkeitstag läuft dieser Betrag gegen 0 und die Option wird wertlos verfallen. Außer natürlich der Kurs liegt unter dem Strike, ist also ITM (In The Money), dann hat die Option noch den sogenannten inneren Wert.

      Noch anzumerken wäre hier, dass der gleiche Betrag (in dem Bsp. die -100 USD), also die Prämie, dir direkt auf dem Konto als Cash gutgeschrieben wird. Dein Kontostand wird davon also weder positiv noch negativ beeinflusst. Das passiert erst im Laufe der Zeit bis zum Fälligkeitstag.

      3.) Ja, direkt beim Verkauf bekommst du das Geld als Cash aufs Konto gebucht. Wenn du die TWS so wie im Artikel beschrieben eingerichtet hast, dann solltest du im Tab „Portfolio“ eine Zeile mit „EUR Cash“ und „USD Cash“ haben. Dort läuft dieser Betrag auf.

      4.) Da gibt es viele Meinungen zu. Ich z.b. kaufe auch möglichst bei „nur“ 50% Gewinn zurück, um das Risiko aus dem Trade zu nehmen. Dann verkaufe ich möglichst sofort die nächste Option. Schau mal in die monatlichen Updates zum Optionshandel in 2020. Da habe ich sicher an ein paar Stellen über die 50%-Regel geschrieben und auch das ein oder andere Szenario genannt, wo ein vorzeitiger Rückkauf Sinn macht.

      Ein Tipp von mir zum Start, geh es langsam an. Die Erfahrung kommt nach und nach. Viele Fragen zum Anfang klären sich wie von allein, wenn man die ersten 3-4 Trade durchgespielt hat. Und für den Rest einfach hier fragen. 😉

      CU Ingo.

  21. Hallo Ingo,

    ich habe vor einem Jahr angegangen mit dem Optionshandel via BANX unter anderem animiert und aufmerksam geworden durch deinen Block. Hat sich auch ganz gut entwickelt. Nun ist dieses Jahr die Steuer zum ersten Mal dran. Du hattest hierzu ja mal eine Blog-Seite „Steuern“ geplant. Gibt es hierzu deinerseits etwas neues? Was hat denn bei dir in den letzten Jahren gut funktioniert? Einfach die Abrechnung von IB als Grundlage oder hast du hier doch mehr Arbeit reingesteckt?

    Gruß
    Andreas

  22. Toller Überblick, danke.
    Direkt nach Installation lässt sich die TWS bei mir starten. Wenn ich diese schließe und erneut starte erhalte ich einen JAVA-Fehler :-(. Meine Recherchen im Web waren bis jetzt ergebnislos. Deinstallation der TWS und JAVA inkl. Neuinstallation von Java und TWS und zwischendurch Rechner Neustarten haben leider nichts gebracht. Ärgerlich.

    1. Hi Stefan!

      Danke für deinen Kommentar.

      Die überlange Fehlermeldung habe ich mal rausgenommen, würde an der Stelle nur stören.

      Bei welchem Broker bist du denn? Schon mal den Support kontaktiert? Es wird schon eine Lösung dafür geben, da bin ich sicher.

      CU Ingo.

      1. Programm muss als Admin gestartet werden, schon ist das Problem behoben :-).
        So, nun kann ich mich weiter dem Thema Optionen widmen.

  23. Ich benötige Licht im Dunkeln 🙂

    So richtig verstehe ich die Infos zu meinen Optionen im Portfolio der TWS nicht :-(. Gibt es dazu Hilfeseiten?
    Tages-G&V, Kurswert, Durchschnittskurs, etc.
    Wie bilden sich diese Werte bei Optionen genau?

    Konkretes Beispiel aus meinem Portfolio:
    Short Put 9.8 auf LHA bis 21.06. Aktueller Kurs 9.944.
    Tages-G&V = 7; Kurswert = -23; Durch.Kurswert = 0,31; Delta = -0,408; Letztkurs = c0.30.
    Wie berechnen sich diese Zahlen? Anhand der Kursentwicklung sehe ich natürlich eine Tendenz, wie meine Optionen laufen.

    Ich hätte gerne insbesondere folgende zwei Infos im Portfolie:
    – erhaltene Optionsprämie
    – aktuelle Optionsprämie für die Option
    Dann würde ich direkt sehen, ob die Optionsprämie für meine Order besser oder schlechter ist im Vergleich zu meinem Kauf.

    Wo man sich anschauen kann, wie viel Optionsprämie man für eine ausgeführte Order erhält, habe ich auch noch nicht herausgefunden :-(. Beim Kauf wird diese einem direkt angezeigt, aber aus dem Portfolio heraus kann ich diese Info nicht finden.

    1. Hi Stefan!

      Danke für deinen Kommentar. Ich versuche es mal …

      Letzter Kurs 0.30 minus Tages-G&V 7 (0.07 da 100) = Kurswert 23 (0.23 da 100) … das sollte passen, auch wenn mich das Minus davor verwirrt.

      Für das Delta und die anderen Griechen kannst du gern hier schauen für eine Erklärung: Klick

      Die erhaltene Prämie siehst du später nicht mehr in der TWS, die geht im Cash auf. Zumindest kenne ich keine Anzeige dafür. Du kannst dir aber in der Kontoverwaltung über den Activity Report jeden Tag aufrufen, oder gern auch pro Woche oder pro Monat, und siehst da jeden einzelnen Trade und die Prämie dafür.

      Für den Rest muss ich mal schauen, wenn ich mehr Zeit dafür habe. Da bin ich mir grad nicht sicher, was du genau sehen möchtest und warum. Mir erschliesst sich der Sinn nicht so ganz.

      CU Ingo.

      1. Danke für die Erläuterung. Banxbroker hat mit bereits telefonisch geholfen mit Verweis auf die Berichte in der Web-Oberfläche. Mit jedem Tag komme ich immer besser mit der TWS klar. Deine Auswahl an Aktien ist bei mir einer meiner Watchlisten 🙂

      2. Hi Stefan!

        Das wird schon. Am Anfang ist vieles unklar, wird aber schnell besser und nachher fragt man sich, was daran so schwer war. 🙂

        Einfach in Ruhe Erfahrung sammeln und dann weiter schauen.

        Grüße aus Ljubljana.

        CU Ingo.

  24. Hallo Ingo,
    Ich habe eine Anfängerfrage zu dem gängigen Tipp, dass die Short Optionen zurück gekauft werden sollen vor dem Jahreswechsel.
    Wenn ich aber das Ziel verfolge die Optionen auslaufen bzw. andienen zu lassen, ist es dann steuerlich nicht egal ob sie während des Jahreswechsel offen sind?
    Die Prämie muss ja so oder so voll versteuert werden für 2021 wenn ich nicht die Absicht habe sie zurück zukaufen. Vielen Dank und schöne Feiertage!!

    1. Hi Max!

      Danke für deine Frage und Willkommen auf dem Blog.

      Streng genommen ist es nicht egal. Nach dt. Steuerrecht musst du Zuflüsse (also die Optionsprämie) sofort versteuern.

      Der IB Report verrechnet die Prämie aber erst nach Abschluss des Trades und bei Andienung wird diese gar nicht erst als Cash ausgewiesen, sondern der EK der Aktie wird um die Prämie verringert.

      Praxis (IB Report) und Theorie (dt. Steuerrecht) passen hier also nicht 100% übereinander.

      Ich sehe darin aber kein Problem, denn beim Finanzamt arbeiten ganz normale Menschen. 🙂

      Denn meine Erfahrung hat gezeigt, der Finanzamtmitarbeiter hat lieber ein paar überprüfbare Zahlen (die aus dem IB Report), die er selbst nachvollziehen kann, als irgendwas krudes selbstgerechnetes in Excel.

      Deswegen (Achtung: Keine Steuerberatung!) nehme ich meine Zahlen aus dem IB Report und kümmere mich nicht um den Jahreswechsel. Die Differenz ist am Ende eh nur gering und gleicht sich obendrein dann auch noch Jahr für Jahr mehr oder minder aus.

      Wenn du damit nicht ruhig schlafen kannst, dann bleibt dir in der Tat nur das, was ich im Artikel schrieb, alle Trades vor dem 31.12. schließen und ggf. nach dem 1.1. wieder eröffnen. 😉

      Ich wünsche ebenfalls schöne Feiertage!

      CU Ingo.

      1. Super herzlichen Dank!
        Mir war nicht ganz klar, dass der IB Report die Prämie erst nach Abschluss berechnet. Jetzt sehe ich es aber auch, hab einfach nicht drauf geachtet. Dann würde ich diese Prämie also ins neue Jahr nehmen wenn ich nur auf der Reports achte.

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