Mit der Artikelserie Im Rückspiegel werde ich nach und nach alle Käufe für mein Dividendenaktiendepot chronologisch nachvollziehen und darlegen, damit ihr euch ein Bild machen könnt, wann und warum ich die Aktie damals gekauft habe. Heute im Blickpunkt: Der Kauf von Realty Income!
Gleichzeitig werde ich Bilanz ziehen und einschätzen, ob die Erwartungen, die ich beim Kauf hatte, erfüllt wurden oder nicht. Abgerundet mit einem aktuellen FAST Graphs Chart gibt euch das die Möglichkeit einzuschätzen, ob meine allgemeine Strategie für Aktienkäufe was für euch ist oder eher doch nicht.
Am 17.10.2014 kaufte ich 46 Stück Realty Income zum Preis von je 44,00 USD!
Die Gesamtinvestition betrug 2.024,- USD und inkl. Gebühren und Umrechnung in Euro dann 1.618,87 EUR. Mit dem Kauf von Realty Income Corp. (O) befand sich Aktie Nummer 7 und der erste Monatszahler in meinem Dividendenaktiendepot. Mit einer kleinen Unterbrechung, ist diese bis heute ein Bestandteil dessen.
Warum O?
Und eine weitere Frage sollte sein, warum in USD statt wie bisher in EUR?
Klären wir erst diese Frage, denn das ist schnell erledigt. Der Grund? Ich wollte einfach verstehen, wie das funktioniert, wenn man Aktien direkt an der Heimatbörse kauft, anstatt in Deutschland. Ich hatte einiges darüber gelesen und in der Theorie ist da nichts besonderes dran. Aber ich bin so ein Mensch, der eine Sache möglichst selbst erlebt haben muss, um sie zu verinnerlichen.
Also nicht lange gefackelt und diesen Kauf direkt an der NYSE platziert, natürlich über meine Depotbank Comdirect*. Und was soll ich sagen? Da ist wirklich nichts besonderes dran 🙂 …
Es dauerte einen Tag länger, bis die Order ausgeführt war, es kostete mehr Gebühren und natürlich wurde der Wert im Depot in USD geführt. Das war alles.
Okay. Da hatte ich also mein verinnerlichen etwas teuer bezahlt. Aber nun gut, der Lerneffekt war da. Man zahlt ja gern für Bildung, richtig?
Warum als Reality Income?
Nach dem ich schon einige Werte im Depot hatte, las ich weiter eifrig jeden Blog, der sich mit der Dividendenstrategie beschäftigte. Und dort wurde auch von den sogenannten Monatszahlern berichtet. Also Unternehmen, die jeden Monat eine Dividende zahlen.
Das fand ich äußerst faszinierend, da man in Deutschland ja nur die jährliche Ausschüttung kennt und die quartalsweise Zahlung der US Unternehmen schon eine reine Offenbarung war.
Also jetzt sogar jeden Monat eine Dividende kassieren? Okay, muss ich habe!
Wenn man sich mit diesem Vorsatz auf die Suche macht, kommt man an O nicht vorbei. Das Unternehmen nennt sich selbst The Monthly Dividend Company. Da steckt das Versprechen bereits im Namen. So mag ich das!
Direkt auf der Startseite seht ihr ein paar sehr beeindruckende Kennzahlen (Stand November 2017):
- 16,4% Rendite (Total Return) aufs Jahr seit IPO
- 567 Monate hintereinander Dividende gezahlt
- 80 Quartale hintereinander die Dividende gesteigert
- 4,6% Dividendenwachstum (Dividend Growth) seit IPO
Wow! Einfach nur beeindruckend. So sieht ein echtes Dividendenkraftpaket aus, oder?
Und wie schaut es aktuell bei O aus?
Was sagt FAST Graphs dazu?
Solide und unter Berücksichtigung, dass es sich hier ja um einen REIT handelt, ist das AFFO (Adjusted Funds From Operations) Wachstum richtig gut.
AFFO steigt in 2017 auf 3,06 USD und in 2018 werden 3,17 USD vorhergesagt.
Die Dividende soll dabei von 2,40 USD in 2016, über 2,52 USD in 2017 auf dann 2,61 USD in 2018 steigen.
Das schaut also alles sehr gut aus, oder?
Das Dividendenwachstum der letzten 6 Jahre lag bei 5,8%.
Investierte 10.000,- USD Ende 2010 wären heute 20.365,- USD Wert, wobei allein 4.231,- USD in Dividenden zurückgeflossen wären.
Man sieht aber auch, dass man die selbe Summe im S&P500 investiert noch etwas mehr insgesamt rausbekommen hätte. Nämlich 22.326,- USD.
Auch für die nächsten Jahre wird ein weiteres AFFO Wachstum prognostiziert. Nicht viel, aber stetig und nachhaltig, wie die letzten Jahre schon.
Wer es also langweilig, aber relativ sicher an der Börse mag, ist hier genau richtig!
Und was macht meine eigene Performance?
Dazu muss ich diesmal etwas weiter ausholen, denn ich hatte O zwischenzeitlich nämlich verkauft. Der Grund, ich brauchte kurzfristig Geld und außerdem wollte ich mein Depot dahingehend bereinigen, dass viele Statistiken in meiner Excelübersicht nicht damit klar kamen, dass ein USD Wert enthalten ist. Ich musste dort viel umrechnen und um dies zu vereinfachen, kam es mir ganz gelegen, dass der Wert aus dem Depot gebucht wurde.
Am 16.02.2016 verkaufte ich 46 Stück Reality Income zum Preis von je 59,78 USD!
Der Gesamterlös belief sich nach Abzug der Gebühren und Umrechnung in Euro auf insgesamt 2.434,25 EUR. Dies ergab somit gegen den Kaufpreis von 1.618,87 EUR gerechnet einen Gewinn von schlappen 815,38 EUR.
In Prozent sind das stolze 50% in 1,5 Jahren. Als Anfänger fühlt man sich extrem gut mit solchen Zahlen. Man darf nur nicht abheben und denken, dass das immer so klappt.
O war zu der Zeit extrem gestiegen und in der überbewerteten Zone angekommen. Der Kurs ist zwar nach meinem Kauf noch weiter gestiegen, aber so ist das eben. Ich brauchte das Geld und habe immerhin einen guten Gewinn realisiert zu der Zeit.
Seit dem Verkauf ist O natürlich auf meiner Watchlist und sollte der Preis zurückkommen, nehme ich dieses Unternehmen sehr gern wieder in mein Depot auf.
Im Juli diesen Jahres war es dann soweit.
Am 14.07.2017 kaufte ich 22 Stück Realty Income (O) zu je 48,238 EUR.
Dies entspricht einer Gesamtsumme von 1.061,24 EUR bzw. 1.074,04 EUR nach Aufschlag von 12,80 EUR Gebühren.
Alle Details zum Kauf könnt ihr im entsprechenden Artikel dazu hier nachlesen.
Die Dividendeneinnahmen bis jetzt belaufen sich auf 113,76 EUR!
Mit den Dividenden bin ich sehr zufrieden. Die Dividendenrendite liegt aktuell zwar nur bei 4,6%, aber dafür ist diese relativ sicher und es ist noch Luft für weitere Steigerungen. Meine Yield on Costs (YoC, auch genannt Dividendenrendite auf den Einstandspreis) liegen bei 4,5%.
Das Dividendenwachstum seit Kauf beträgt +5,7%!
Aus anfänglich gezahlten 2,19 USD Dividende wurden 2,56 USD aktuell. Ich finde das beeindruckend, wenn man bedenkt, dass man bereits fast 5% Dividendenrendite bekommt.
Mein Fazit?
Ich glaub mein Fazit steckt schon im obigen Teil des Artikels, oder? Ich bin ein großer Fan solcher Firmen, starke Dividendenrendite verknüpft mit weiterhin nachhaltigen Dividendenwachstum. Davon kann man nicht genug im Depot haben.
Ich erwäge weitere Zukäufe, wenn der Preis noch tiefer in den fair bewerteten Bereich eintaucht. Sollte O jemals unterbewertet sein und es keine Gründe geben, die dagegen sprechen, dann fahre ich mit dem LKW zu meiner Bank und lade den bis unters Dach mit O Aktien voll. Trust me!
Meine aktuell 22 Stück von O behalte ich auf jeden Fall im Dividendendepot, denn ich bin ein Anhänger der Buy & Hold Strategie. Dabei bin ich sicher, dass O mir auch in Zukunft sehr viel Freude mit weiter steigenden und monatlich gezahlten Dividenden bringen wird.
Im nächsten Artikel der Serie Im Rückspiegel geht es dann um Kauf #8 und dies wird sein: Intl Business Machines Corp. (IBM)
Danke fürs Lesen und wenn dir der Artikel gefallen hat, hinterlasse mir doch bitte eine Nachricht und teile den Artikel mit deinen Freunden auf Facebook oder in deinem Lieblingsforum. Danke!
„Buy and Hold“ (2017) vs. „Ich brauchte kurzfristig Geld“ und habe deshalb Aktien verkauft (2016). Für kurzfristig ist eine Börseninvestition aber nichts. Dafür sollte es risikoarme Rücklagen geben.
Die anderen 2016er-Argumente der Depotbereinigung kann ich noch nachvollziehen.
Hallo lieber anonymer Leser!
Da sieht man mal, dass man in einem Jahr viel lernen kann 🙂 … ne im Ernst, du hast natürlich Recht mit deiner Anmerkung.
Es war wie im Text angemerkt eine Mischung aus Gründen. Allein wegen „ich brauche Geld“ hätte ich den Verkauf nicht getätigt, da hätte ich in der Tat auf andere Rücklagen zurückgegriffen.
CU Ingo.