Nach der Monatsübersicht der Dividendeneinnahmen ist dies hier mein zweitliebster Artikel auf dem Blog, mein monatliches Einkommen durch den Optionshandel. Als Stillhalter, durch den gezielten Verkauf von Optionen, kann man sich ein regelmäßiges Einkommen an der Börse sichern.
Inhaltsverzeichnis
- Mein Einkommen durch den Optionshandel
- Gedanken zum abgelaufenen Monat
- Meine Monatsperformance
- Aktive Optionen und passive Dividenden kombiniert?
- Zahlen, Daten, Fakten
- Schlussbemerkung
An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1.
Man muss nur die Nerven haben, das minus 1 auszuhalten.
Mein Einkommen durch den Optionshandel
Prämieneinnahmen durch Optionen: 86,20 EUR
- Underlying :: Trade :: Open :: Closed :: Amount
- Nike Inc. :: NKE 19APR24 90.0 P :: 22.03.24 :: 19.04.24 :: 53,96 EUR
- Paypal Holdings Inc. :: PYPL 19APR24 60.0 P :: 22.03.24 :: 09.04.24 :: 32,24 EUR
Dividendenzahlung eingebuchter Aktien: 78,10 EUR
- Altria Group Inc. :: Dividends :: 30.04.24 :: 30.04.24 :: 78,10 EUR
Gewinn/Verlust durch Ausbuchen von Aktien: n/a
Zinszahlungen/Erträge auf Kontostand: 0,58 EUR
- Interests :: Interests :: 30.04.24 :: 30.04.24 :: 0,58 EUR
Daraus ergibt sich folgende Zusammenfassung:
- Einnahmen im April 2023: 229,33 EUR
- Einnahmen im April 2024: 164,88 EUR
- Jahr-zu-Jahr Steigerung (YoY, Year over year): -28,1%
- 2024er Einnahmen bis jetzt (YTD, Year to date): -4.804,26 EUR (-1.201,07 EUR/Monat)
- Alle Einnahmen seit Beginn (All-time income): 13.667,89 EUR
Hinweis: Ich führe Aktienkäufe und Verkäufe in der Übersicht mit auf, wenn sie durch Ausübung gebucht wurden bzw. wenn ich eine Aktienposition später glatt stelle. Damit sollte das gesamte Einkommen durch den Optionshandel abgebildet sein.
Gedanken zum abgelaufenen Monat
Bis auf wenige Ausnahmen haben alle großen Indizes im April im Minus geschlossen. Das ist man im Jahr 2024 gar nicht mehr gewohnt, dass es auch mal nach unten gehen kann, oder?
Jedenfalls waren wir bisher verwöhnt, was die Kurse angeht, und da tut es gut, wenn mal ein bisschen Luft abgelassen wird. Kleinere oder auch größere Rückschläge sind gesund und man sollte sich darüber keine Sorgen machen.
Nachdem ich durch den Verkauf meiner Anteile an PetMed Express (versprochen, vorerst letzte Erwähnung diesen Monat) nun etwas mehr Kapital zur freien Verfügung habe, habe ich das Spiel mit den Cash Secured Puts wieder intensiviert und konnte so noch im April 2 dieser Put-Optionen erfolgreich abschließen.
Mein Put auf Nike war hierfür wieder einmal ein gutes Beispiel, um kurzfristige Ängste, die in der Regel mit stärkeren Kursrückgängen verbunden sind, auszunutzen und so in sehr kurzer Zeit eine sehr gute Prämie mitzunehmen.
Das Muster ist immer dasselbe: Es kommt eine Nachricht heraus, oft im Rahmen der Quartalszahlen, und der Markt reagiert erst einmal extrem. Bei schlechten Nachrichten fällt der Kurs dann gerne schon mal um 5-10% oder mehr. Gleichzeitig steigen die Optionsprämien aufgrund der stark erhöhten Volatilität.
Das ist dann die Gelegenheit, einen Put noch einmal 5 bis 10% unter dem jetzt reduzierten Kurs zu platzieren. Bei der Laufzeit nehme ich dann gerne etwas mehr als die üblichen 20-30 Tage, aber nicht allzu viel. So 45-60 Tage maximal. Das gibt mir im Fall der Fälle genug Zeit, um entsprechend reagieren zu können, wenn es kurzfristig noch weiter nach unten geht. Denn dann kann man entweder einfach abwarten, wie sich die Situation entwickelt, oder man kann in aller Ruhe mit dem sogenannten „Rollen von Optionen“ gegensteuern.
Wer das nicht kennt, sollte unbedingt dazu den Artikel hier auf dem Blog lesen, denn mit dieser Aktion kann man in vielen Situationen sehr gut nachsteuern, wenn der Trade mal gegen einen läuft. So liegt meine Trefferquote bei ca. 90% wenn ich dieses Vorgehen anwende. D.h. ich konnte in der Vergangenheit 9 von 10 Trades nachträglich korrigieren und somit erfolgreich abschließen, im Gegensatz dazu, wenn ich nichts gemacht und einfach abgewartet hätte.
Erfolgreich heißt in diesem Fall, dass der Trade mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen wurde, auch wenn die ursprüngliche Renditeerwartung vielleicht nicht erreicht wurde. Aber eine schwarze Null oder sogar ein kleines Plus ist immer noch besser als ein (vielleicht dickes) Minus, oder?
Regel Nr. 1: Verliere niemals Geld.
Regel Nr. 2: Vergiss niemals Regel Nr. 1.
Also immer schön die Augen offen halten, welche der Aktien auf der Watchlist gerade eine harte Landung hinlegt, weil irgendetwas nicht perfekt läuft. Das könnte dann eine Gelegenheit sein.
Natürlich ist es in diesem Zusammenhang noch einmal wichtig zu betonen, dass man Optionen nur auf wirkliche Qualitätsaktien bzw. Qualitätsunternehmen schreibt. Denn dann kann man im schlimmsten Fall, also wenn die Aktie doch eingebucht wird, einfach abwarten und nichts tun, bis sich die Lage wieder aufhellt und damit der Kurs zwangsläufig auch wieder nach oben geht.
Mit Schrottaktien funktioniert das leider nicht zuverlässig, wie ich am eigenen Leib erfahren musste (Wirecard hust … PetMed Express hust).
Also macht nicht den gleichen Fehler wie ich! 😉
Meine Monatsperformance
Im Gegensatz zu den Indizes konnte ich beim Optionskonto einen erfreulichen Aufwärtstrend feststellen. Es ging um nicht weniger als +3,6% nach oben. Haupttreiber war diesmal überraschenderweise Atlantica Sustainable Infrastructure. Das liegt wohl daran, dass die Versorger insgesamt derzeit ein kleines Comeback feiern.
Der Hintergrund ist hier, dass im Zuge der KI/AI-Revolution nun auch langsam die Erkenntnis reift, dass die ganzen Rechenzentren mit den neuen Superchips ordentlich Energie benötigen werden. Das gibt der ganzen Branche derzeit einen ordentlichen Schub und das hilft auch mir hier an der Stelle.
Das nehme ich gerne mit und freue mich über die Erholung im Depot. Musste ich im März noch ein Tief von -5,7% YTD verkraften, so liege ich nur 2 Monate später bereits wieder mit +5,2% YTD vorne. Damit hinke ich dem breiten Markt (MSCI World +8,5%, S&P500 +9,9% oder DAX +7,0%, alle YTD) zwar noch ein wenig hinterher, aber wenn ich diesen Trend beibehalten kann, könnte sich das Blatt schon bald zu meinen Gunsten wenden. Und das wird mein Ziel sein.
Okay, also Mund abputzen und weiter. 🙂
Aktive Optionen & passive Dividenden kombiniert?
Mein aktives Einkommen durch den Optionshandel von 164,88 EUR wird sehr schön mit dem passiven Einkommen durch Dividenden von 298,73 EUR komplementiert. Zusammen ergibt dies einen Cash Flow von 463,61 EUR im aktuellen Monat.
Nicht schlecht, oder?
Wiederholen wir mit diesem kumulierten Einkommen doch einfach mal meine Spaßrechnung. 🙂
Also zum Schluss noch ein paar Fun Facts.
Investieren muss Spaß machen, Stichwort Motivation.
Und man sollte Ziele haben, zum Beispiel die Finanzielle Unabhängigkeit durch passives Einkommen als großes übergeordnetes Ziel. Warum nicht beides verbinden?
Ich mache dazu folgendes, ich rechne mir just for fun aus, wie viel Zeit mir meine Dividenden bereits erkauft haben. Dazu nehme ich einen fiktiven Stundenlohn von 12,50 EUR an.
- Stundenlohn :: 12,50 EUR
- Optionen/Dividenden pro Monat :: 463,61 EUR
- Stunden weniger zu arbeiten :: 37,1 Std.
Sprich im aktuellen Monat hätte ich 37 Stunden bzw. über 4,5 Tage daheim bleiben können und diese wären bereits durch mein aktives/passives Einkommen mit Optionen/Dividenden finanziert.
Na, wie klingen 4,5 Tage zusätzlicher Urlaub jeden Monat for free & forever für euch?
Das sind aufs Jahr gesehen über 55 Tage, also 2,5 Monate Sonderurlaub. Ein Leben lang!
Und du musst dafür nie wieder irgendeinen Chef um Erlaubnis fragen oder vorher Überstunden schieben. Großartig!
Just do it!
Ein Arbeitsmonat hat durchschnittlich 21,6 Tage bzw. 173,3 Stunden. Vor diesem Hintergrund kann man auch sagen, ich habe bereits 21,4% auf dem Weg zur Finanziellen Unabhängigkeit zurückgelegt!
Zahlen, Daten, Fakten
Die volle Ladung an Zahlen, Daten und Fakten gibt es wie gewohnt in der Übersicht des Optionsdepots und folge mir auch auf Twitter/X, um keinen neuen Artikel mehr zu verpassen und alle meine Trades (Kaufen, Verkaufen, Rollen oder vorzeitiges Zurückkaufen) an dem Tag oder dem Folgetag zu sehen, an dem ich sie getätigt habe.
Wenn du nun Interesse daran gefunden hast und wissen möchtest, wie das mit den Optionshandel so funktioniert, dann lies dir mein kostenlos verfügbares Optionshandel ABC durch:
- Teil 1: Grundlagen vor dem Start *updated
- Teil 2: Was sind Stillhaltergeschäfte? *updated
- Teil 3: Der Cash Secured Put *updated
- Teil 4: Der Covered Call *updated
- Teil 5: Das Rollen von Optionen *updated
- Teil 6: Optionshandel oder Dividendenstrategie? *updated
- Teil 7: Der beste Broker für den Optionshandel *updated
- Teil 8: Optionen schreiben in der Praxis
- Bonus: Die Griechen beim Optionshandel
- Bonus: Die 50% Regel – Gewinne absichern!
- Bonus: 5 Jahre mit der Wheel-Strategie *latest
Starte in nur wenigen Tagen mit deinem ersten Trade und kassiere die erste Prämie!
Du kannst es aber auch gern erst einmal mit Spielgeld in einem kostenlosen Demokonto ausprobieren. Dafür empfehle ich dir Captrader* oder Estably* (früher Banxbroker, ist aber weiterhin Interactive Brokers dahinter). Beide bieten diesen Service nach Kontoeröffnung an.
Und wenn du dich dann fragst, wo man, wenn man bereit dafür ist, am günstigsten Optionen handeln kann, dann lies unbedingt den Artikel Der beste Broker für den Optionshandel. Dort findest du alle notwendigen Infos, um eine gute Entscheidung treffen zu können.
Wie lief es bei euch so?
Für alle die schon mit dem Optionshandel begonnen haben bzw. schon länger dabei sind, wie waren eure Ergebnisse diesen Monat? Was war euer bester und was evtl. euer schlechtester Trade?
Ich würde gern davon in den Kommentaren lesen!
Danke fürs Lesen und wenn dir der Artikel gefallen hat, hinterlasse mir doch bitte einen Kommentar und teile den Artikel mit deinen Freunden auf Facebook oder in deinem Lieblingsforum. Es würde mir sehr viel bedeuten. Vielen lieben Dank!
Hi zusammen,
ich verstehe ja generell wenig von Optionen, von daher kann ich zu dem Beitrag wenig sagen. Vermutlich gilt aber besser noch einen kleineren Gewinn als im Vorjahr, als einen Verlust eingefahren 😉
Habe da aber mal eine andere Frage an die Leser/Ingo und zwar zu diesem ETF: IE00BM8R0J59
Hier werden Aktien veroptioniert und ausschließlich die Prämien ausgeschüttet. Kurs leicht steigend, Rendite 12% brutto, also nicht grad wenig. Für mich als Laie sieht das erstmal ganz gut aus, auch meine Recherchen sagen alle das es hier in erster Linie auf die Ausschüttungen ankommt und weniger auf steigende Kurse.
Hat den jemand im Depot und kann noch etwas mehr dazu sagen?
Danke & Grüße
Daniel
Ich glaube auf lange Sicht fällt der halt stark, weil die Optionen zu aggressiv geschrieben werden.
Ist ja , der selbe wie das amerikanische Pendant von global x.
Wenn du dir den Chart vom QYLG anguckt fällt der halt seit Auflage nur. Besser ist der JEPI
Ich glaube beim Einkommensinvestoren Podcast hatten die den vorgestellt (https://einkommensinvestoren.podigee.io/58-kaufe-niemals-diese-zwei-dividenden-etf)
Hi Daniel,
nur kurz ein paar Punkte von mir, warum ich von dem ETF nichts halte:
– hat deutlich schlechter performt als der Basis-Index der Nasdaq100
– gibt es noch nicht lange (Anfang 2023), wenn ich das jetzt richtig gesehen habe
– kann Sinn machen, wenn man die hohen Ausschüttungen braucht (anstelle des Total Returns) oder man an eine Schwächephase des Nasdaq100 glaubt.
Ich würde eher in einen Nasdaq100-ETF investieren oder mir entsprechende Einzelwerte aus dem Index ins Depot legen. Wenn etwas mehr Geld da ist, könnte man mit etwas Anleitung (Options-ABC von Ingo) sich an einer Wheel-Strategie z.Bsp. am QQQM ausprobieren (liegt derzeit bei ca. 180$, also bei Cash-Secured bindet das dann ca. 18.000 $). Nachteil hieran ist, dass man aktiv handeln muss, wenn man Ausschüttungen will. Klarer Vorteil jedoch, dass man nicht unbedingt handeln muss bzw. selbst bestimmen kann, wann Covered Calls oder Cash Secured Puts sinnvoll sind.
Viele Grüße
Stefan
Hi Daniel!
Danke fürs Vorbeischauen und Fragen sind immer willkommen, auch wenn ich in diesem Fall leider nicht viel dazu sagen kann. Ich kenne den ETF nicht und habe mich auch noch nicht näher mit diesen Covered Call ETFs beschäftigt. Aber rein theoretisch sehe ich da einige Probleme.
Zum Beispiel 12% pro Jahr nur mit Covered Calls finde ich sportlich. Ich versuche auch 12 bis 20% aufs Jahr zu machen, aber mit einer Kombination aus Puts, Calls und Dividenden. Gerade die Puts bringen eigentlich die guten Prämien rein. Ich weiß nicht, wie man das nur mit Calls schaffen will.
Außerdem finde ich bei der ISIN nur Daten ab Ende 2022. Ist der ETF so jung? Wenn ja, dann ist die bisherige Performance kein Indikator für irgendetwas. Der Zeitraum ist einfach viel zu kurz.
Last but not least ist es ein ETF auf den NASDAQ, also einen Index, der überwiegend steigt und dann oft in kurzer Zeit sehr stark. Bei Calls beschneidet man ja die Oberseite des Gewinns zugunsten der Prämie. Rein systematisch müsste so ein Covered-Call-ETF doch ständig das mögliche Gewinnpotenzial beschneiden, oder? Oder dem ETF werden ständig Aktien ausgebucht, die dann teurer nachgekauft werden müssen. Klingt doch alles ziemlich suboptimal. Mhhh…
Du hast ja auch schon ein paar andere Antworten von Lesern bekommen (Danke!). Ich hoffe, das hilft ein bisschen.
Grüße aus Arequipa, Peru.
CU Ingo.
Es gibt ein nettes Lied von Venom „Teachers Pet“ also aufdrehen und dann die Transaktion abhaken !!
Viel Spass am Investieren weiterhin !!
Gruß Sepp
Hi Sepp!
Danke fürs Vorbeischauen und Danke auch für den musikalischen Tipp.
Jetzt bluten meine Ohren. 😀
Wobei ne, so schlimm war es nicht. Für Black Metal war das ja noch human. 😉
Grüße aus Arequipa, Peru.
CU Ingo.