Vorstellung meines Dividendenaktiendepots (Teil 2)

Vorstellung meines Dividendenaktiendepots

In Teil 1 habe ich gezeigt, welche Aktien und ETFs ich im Depot habe und wie viele Dividenden diese über die einzelnen Monate regelmäßig ausschütten. Kommen wir im 2. Teil zu den verbleibenden Standardübersichten, z. b. wie stark ist das Dividendenwachstum und ist das Portfolio gut genug diversifiziert?

Ich hatte bereits erwähnt, dass ich bei meiner Strategie sehr darauf achte, dass die Unternehmen nicht nur eine sichere und stabile Dividende zahlen, sondern diese möglichst auch jedes Jahr, oder sogar in kürzeren Abständen, steigern. Ziel ist es, dass die Steigerungen mindestens über der Inflationsrate liegen, um so sein Vermögen nicht nur zu bewahren, idealerweise vermehrt sich dein Geld auch noch, ohne dass du dafür extra etwas tun müsstest.

Hört sich doch toll an, oder?

Funktioniert nicht? Oh doch, ich denke schon. Hier meine Zahlen dazu:

Auf den ersten Blick vielleicht etwas bunt, aber Farben helfen mir immer dabei, Dinge gut zu visualisieren und leichter zu verinnerlichen. Grün ist gut, sprich die Dividende steigt im Vergleich zum Vorjahr. Gelb heißt, Dividende ist zumindest stabil oder es gab noch keine Steigerung. Rot ist nicht gut. Es würde bedeuten, die Dividende wurde gekürzt oder gestrichen.

Abgesetzt am Ende der Tabelle dann die Berechnung der Dividendensteigerung (Dividend Growth). Aktuell sieht man, dass meine Dividende für die nächsten 12 Monate schon 3,3% höher vorausgesagt wird, als für die 12 Monate davor. Und wie man an dem viel Gelb sieht, haben grad mal ein wenig mehr als die Hälfte der Unternehmen ihre Dividendensteigerungen bekanntgegeben in 2017. Da kommt also noch etwas. Ich rechne mit ca. 6% dieses Jahr und liege damit weit über der Inflationsrate, die aktuell wohl eher bei 2-3% liegt. Ja gefühlt ist die höher, aber das ist ein anderes Thema und wir können dies gern in den Kommentaren diskutieren, wenn ihr möchtet.

Und diese ca. 6% gab es bisher jedes Jahr!

Noch ein kleines Beispiel gefällig, was diese, nehmen wir einfach mal genau 6% an, eigentlich bedeuten? Diese 6% bedeuten, dass ich die nächsten 12 Monate mit ca. 118,- EUR mehr Dividende rechnen kann. Mein Portfolio hat aktuell eine Dividendenrendite von ca. 4%, nehmen wir also 4% an. Um bei 4% Rendite diese extra 118,- EUR an Dividende zu generieren, müsste ich fast 3.000,- EUR zusätzlich investieren. Hallo? 3.000,- EUR gespart bzw. mehr zum Investieren, nur weil ich mir Unternehmen gesucht habe, die regelmäßig und reichlich ihre Dividenden steigern?

Ja genau! Darum geht es hier und es zeigt, wie stark diese Strategie sein kann. Sie mag nicht sexy sein, weil man mit Spekulationen bzw. Trading in kurzer Zeit mehr verdienen kann. Leider verlieren die meisten aber an der Börse, bloß über die Verlierer redet man nicht so gern. Die Dividendenstrategie dagegen braucht Zeit, um ihre wahre Stärke zu entfalten. Man braucht Ausdauer und Ruhe, aber wird dafür belohnt, dass Ziele machbar und in Maßen kalkulierbar werden. Diese Kalkulierbarkeit macht Erfolg planbar und sobald man die ersten Erfolge selbst erlebt, ist dies ein unglaublich geiles Gefühl und motiviert ungemein, immer schön weiter zu machen. Probiert es aus!

We don’t have to be smarter than the rest. We have to be more disciplined than the rest.

— Warren Buffett

Und wie schaut es nun mit der Diversifizierung aus?

Man kann Diversifikation (Diversification) nach vielen Gesichtspunkten beurteilen. In Teil 1 hatte ich bereits über die geographische Diversifikation gesprochen. Hier und jetzt möchte ich aber allein auf die Diversifikation auf einzelne Industriezweige (Industry Groups) bzw. Sektoren (Sectors) eingehen, allein schon, weil dies hier nur mein Aktiendepot ist und nicht mein gesamtes Portfolio an Investments.

Es gibt folgende Sektoren, die ich unterscheide:

So schaut dies dann bei mir aus. Einmal nach Marktwert:

Und so schaut es nach Dividendeneinkommen berechnet aus:

Die wenigstens machen das, aber ich finde es interessanter, das Ganze nach Einkommen zu ordnen. Getreu der Richtlinie, dass das Einkommen, der Cashflow, über dem eigentlichen Depotwert steht.

Wichtig ist, dass gerade am Anfang man nicht zu viel Wert auf die Diversifikation des Portfolios legt. Ich bin sogar der Meinung, dass man damit erst ernsthaft anfangen sollte, wenn man sich der 100.000,- EUR Marke nähert. So habe ich für mich ab diesem Grenzwert definiert, dass ich dann möglichst folgende Kriterien einhalte, um ausreichend Sektorendiversifiziert zu sein:

  • Nicht mehr als 15% pro Sektor bzw. ETF
  • REITs als Ausnahme maximal bis zu 30%
  • Investiere möglichst in die 3 Marktführer jeden Sektors
  • Einkommen geht vor Marktwert

Dazu habe ich noch ein paar Regeln, die sich nicht auf die Sektoren beziehen, sondern auf die einzelnen Werte untereinander:

  • Nicht mehr als 5% pro Einzelaktie
  • Nicht mehr als 10% pro ETF

So versuche ich das Risiko bestmöglich zu streuen und um mich vor Totalausfällen sowohl bei der Dividende, sprich Streichung der Dividendenzahlung komplett, als auch dem Totalverlust durch Pleite eines Unternehmens zu schützen. Wenn ich zum Beispiel 100.000,- EUR im Depot und maximal 5% auf einen einzelnen Werte verteilt habe, dann kann ich maximal 5.000,- EUR verlieren, sollte ein Unternehmen tatsächlich mal pleitegehen und ich nicht reagieren können. In der Regel wird der Verlust niedriger ausfallen, da man ja reagieren kann. Solch kleine Rückschläge wird es auf dem Weg zur Finanziellen Freiheit ab und zu geben. Auch mich wird bzw. hat dies bereits getroffen. Aber das ist mit so einem großen Depot wie im Beispiel locker verkraftbar. Und auch bei kleinen Depots ist dies keine Tragödie. Eigentlich ist es sogar besser, solche Probleme am Anfang seiner „Investmentkarriere“ zu haben, da hier die Verluste in absoluten EUR Beträgen geringer sind, als später bei einem großen Depot.

So, nun kennt ihr mein Aktiendepot. Dies war eine grundsätzliche Einführung meiner meistgenutzten Übersichten, die ich so für mich selbst in Excel erstellt habe. Ich habe noch ein paar spezielle Ansichten mehr in der Datei, jedoch werde ich die erst später zeigen, wenn es um konkrete Themen bzw. Problemstellungen geht.

Was sagt ihr? Wo seht ihr Verbesserungspotential? Oder macht ihr es genauso?

Zur Erinnerung, eine monatlich aktualisierte Übersicht meines Aktiendepots findet ihr immer hier: Mein Dividendenaktiendepot

 

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2 Kommentare zu „Vorstellung meines Dividendenaktiendepots (Teil 2)“

  1. Hallo Ingo,

    bin seit knapp einem Jahr ein stiller Mitleser Deines Blogs und verfolge eine ähnliche Dividendenstrategie wie Du. Allerdings erst richtig aktiv seit 3 Jahren, weshalb meine Struktur noch ausbaufähig ist.

    Danke für Dein Angebot und Deine informativen Beiträge, dies inspiriert und motiviert zugleich.

    Deine Vermögensaufstellung hast Du sehr schön in Excel visualisiert — darf ich fragen wo Du die Vorlagen her hast? Oder hast Du dies gar selbst aufgesetzt? Da meine Excel hier nicht ran kommt die Frage, ob Du die Basic Vorlage freigeben könntest?

    Natürlich würde ich Dir das auch entlohnen, ich würde mich freuen wenn das klappen würde. Würde mich weiter motivieren.

    Liebe Grüße, Andreas

    1. Hi Andreas!

      Danke für deinen Kommentar.

      Am Anfang dauert es etwas, aber wenn man einmal seinen eigenen Weg gefunden hat, dann läuft es. Da bin ich ziemlich sicher.

      Bzgl. des Exceltemplates kannst du mich gern mal per Kontaktformular anschreiben. Dann schicke ich es dir zu.

      Aber gleich als Warnung hinterher, du musst Excel im Schlaf beherrschen, damit du damit klar kommst. Da ist nichts automatisiert und alles manuell einzutragen. 😉

      CU Ingo.

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