Juni 2020: Mein monatliches Einkommen durch den Optionshandel & Wirecard WTF!?

Einkommen durch den Optionshandel - Juni 2021 Titel

Nach der Monatsübersicht der Dividendeneinnahmen ist dies hier mein zweitliebster Artikel auf dem Blog, mein monatliches Einkommen durch den Optionshandel. Als Stillhalter, durch den gezielten Verkauf von Optionen, kann man sich ein regelmäßiges Einkommen an der Börse sichern.

An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1.
Man muss nur die Nerven haben, das minus 1 auszuhalten.
– André Kostolany –

Mein Einkommen durch den Optionshandel

Prämieneinnahmen durch Optionen: -204,75 EUR

  • Abbvie Inc. :: ABBV 19JUN20 82.5 P :: 19.06.2020 :: 53,85 EUR
  • Wirecard :: WDI 19JUN20 40.0 P :: 18.06.2020 :: -258,60 EUR

Dividendenzahlung von eingebuchten Aktien: 45,42 EUR

  • Enbridge Inc. :: Dividends :: 01.06.2020 :: 45,42 EUR

Gewinn/Verlust durch Ausbuchen von Aktien: -6.482,60 EUR

  • Wirecard :: Exercised stocks :: 22.06.2020 :: -6.482,60 EUR

Daraus ergibt sich folgende Zusammenfassung:

Einnahmen im Juni 2019: -149,29 EUR
Einnahmen im Juni 2020: -6.641,93 EUR
Jahr-zu-Jahr Steigerung (YoY, Year over year): -4.349,0%
2020er Einnahmen bis jetzt (YTD, Year to date): -4.624,21 EUR (-770,70 EUR/Monat)
Alle Einnahmen seit Beginn (All-time income): 2.652,71 EUR

Optionsdepot & Einkommen durch den Optionshandel - Geschlossene Optionen Chart 2020
Optionsdepot & Einkommen durch den Optionshandel - Geschlossene Optionen Tabelle 2020

Hinweis: Ich führe Aktienkäufe und Verkäufe in der Übersicht mit auf, wenn sie durch Ausübung gebucht wurden bzw. wenn ich eine Aktienposition später glatt stelle. Damit sollte das gesamte Einkommen durch den Optionshandel abgebildet sein.

Was waren die Erkenntnisse aus dem Juni?

Der Juni ist scheinbar nicht mein Monat, denn nach dem Minus aus dem Vorjahr, kam es dieses Mal richtig dick. Leider kommen wir nicht umhin, das Thema Wirecard noch ein letztes Mal im Rahmen des Optionshandels zu besprechen.

Bisher war ja meine Bilanz mit dem Wert ganz ordentlich. Die Prämien waren aufgrund der hohen Vola richtig gut und ich habe ordentlich daran mitverdient. Soweit so gut.

Und dann kam der 18. Juni 2020 und man wartete gespannt auf den längst überfälligen Jahresabschluss 2019 und das uneingeschränkte Testat seitens EY, dem Bilanzprüfer von Wirecard. Aber man wartete vergebens. Auch ein für den Tag angesetzter Live Stream fand nicht statt. Der Aktienkurs brach dramatisch ein und selbst mein zu der Zeit noch laufender und extrem konservativ angesetzter Put mit Strike zu 40,- EUR kam direkt unter Druck.

Um ein Risiko weniger auf dem Tisch zu haben, kaufte ich die Option mit einem kleinen Verlust zurück, ohne die weitere Entwicklung abzuwarten. Sicher ist sicher.

Twitter im Juni - Mission-Cashflow - Einkommen durch den Optionshandel

Das ist das Gute beim Optionshandel. Mit der richtigen Auswahl des Strikes kann man selbst solch dramatische Situationen, wie hier einen Kurssturz von über 60% an einem einzigen Tag, noch relativ gut abwenden. In dem Fall musste ich einen Verlust von 258,60 EUR verbuchen. Peanuts, wie man so schön sagt, auch wenn ein Verlust natürlich nie schön ist.

Aber das war leider noch lange nicht alles. Unglücklicherweise hatte ich ja auch 70 Stück der Wirecard direkt im Depot liegen. Der Einstandspreis hier war 115,- EUR. Auweia!

Diese Position war natürlich an dem Tag sofort unter Wasser und im Nachhinein hätte ich diese 70 Stück ebenfalls sofort verkaufen sollen. Aber ich tat das, was ich eigentlich immer tue, wenn es etwas mit Geld zu tun hat: Keine spontane Aktion, ohne vorher darüber 1-2 Tage nachgedacht zu haben!

Ich predige ja hier auf dem Blog auch immer wieder, dass man sich Zeit nehmen soll für seine Entscheidungen. Hektik und spontane Hauruckaktionen sind in der Regel nicht gut für den langfristigen Erfolg.

Der Fall Wirecard am 18. Juni & 19. Juni wäre die berühmte Ausnahme von dieser Regel gewesen. Hinterher ist man immer schlauer.

Ich zögerte also und nach einiger Recherche war dann meine Entscheidung abzuwarten, bis es eine Antwort auf die Frage geben wird, ob die fehlenden 2 Milliarden auf den Philipinien zumindest zum großen Teil vorhanden waren, veruntreut wurden oder gar nie existiert haben.

Für den Fall, dass sie nie existiert haben, war meine geplante Aktion dann, sofort alles zu verkaufen, denn das würde das gesamte Geschäftsmodell und die Profitabilität von Wirecard in Frage stellen. Wäre das Geld veruntreut wurden oder wäre zum großen Teil wieder aufgetaucht, dann hätte das immer noch ein riesen Geschmäckle, wie man so schön sagt, aber es hätte zumindest die Chance auf eine Erklärung und ggf. eine Erholung des Aktienkurses gegeben.

Aber leider kam dann bereits am Montag darauf die Meldung, dass das Geld mit höchst anzunehmender Wahrscheinlichkeit nie existiert hat. WTF!? Was erlauben Wirecard!

Da war für mich klar, Wirecard wird pleite gehen und mein Geld ist futsch. Somit verkaufte ich die gesamte Position zum Preis von nur noch 16,52 EUR pro Aktie und rettete immerhin 1.151,40 EUR in Summe. Am Ende bedeutet dies aber trotzdem einen Verlust von 6.482,60 EUR, wenn man den Verkauf der 70 Stück allein betrachtet. Autsch!

Im letzten Monatsupdate hatte ich einmal die positive Gesamtrechnung eines typischen Trades am Beispiel von AbbVie aufgemacht. Machen wir das gleiche Spielchen doch einmal mit Wirecard, um den Gesamtverlust für diese eine Position festzustellen:

  • WDI 15MAR19 50.0 P :: 96,40 EUR
  • WDI 21JUN19 70.0 P :: 496,40 EUR
  • WDI 18DEC20 60.0 P :: 196,40 EUR
  • WDI 20DEC19 100.0 P :: 836,40 EUR
  • WDI 18OCT19 110.0 P :: 81,40 EUR
  • WDI 15NOV19 120.0 P :: -743,60 EUR
  • WDI 20DEC19 115.0 P :: 993,20 EUR
  • 100 Stück eingebucht für 115,00 EUR (-11.500,00 EUR)
  • 30 Stück verkauft für 128,70 EUR (+3.856,00 EUR)
  • WDI 19JUN20 40.0 P :: -258,60 EUR
  • 70 Stück verkauft für 16,52 EUR (+1.151,40 EUR)

Das ergibt in Summe einen negativen Cash Flow von 4.794,60 EUR. Auf das eingesetzte Kapital von ca. 8.300 EUR errechnet sich damit eine Rendite von -42,2% für die Laufzeit von 465 Tagen bzw. -33,1% aufs Jahr.

Damit ist dies auf jeden Fall der bisher größte Verlust, seitdem ich überhaupt mit dem Thema Börse angefangen habe. Irgendwann musste es ja mal zu so etwas ähnlichen kommen, oder?

Nun gut. Was passiert ist, ist passiert. Ich kann jetzt den Kopf in den Sand stecken oder alles hinschmeissen und auf die Börse schimpfen, aber das bringt mich ja auch nicht weiter.

Ich muss aus diesem Verlust lernen und es in Zukunft besser machen, damit ich meine Ziele trotzdem erreiche. Dieser Verlust macht es nicht einfacher, aber wenn es einfach wäre, wo wäre dann der Spaß 😉 … stay positiv!

Das Gute an der Sache, der Fehler lag nicht am Optionshandel bzw. meiner Strategie dafür, sondern es war vielmehr eine Fehleinschätzung bzgl. des Potentials und des Risikos, das in der Aktie bzw. dem Unternehmen Wirecard steckte.

Ich werde mich jetzt nicht an den Spekulationen oder Hasstyraden beteiligen, oder denen zustimmen, die sagen, das hätte man alles vorher wissen können. Man kann nur verwundert den Kopf schütteln, dass ein derartiger Betrug in Deutschland überhaupt möglich ist. Die Kontrollorgane haben auf ganzer Linie versagt.

Und ich habe dem System zu sehr vertraut. Das war mein Fehler!

Was sind also meine Erkenntnisse bzw. Learnings?

Speziell nach den Ungereimtheiten aus dem KPMG Bericht, der am 28. April 2020 veröffentlich wurde, und den weiterhin ungeklärten und dazu neu aufgekommenen Fragen, dann der Fakt, dass der Bericht nicht vollständig veröffentlich wurde, das alles hätte auf jeden Fall mehr meiner Aufmerksamkeit bedürft.

Dies hätte meine persönliche rote Karte für den Fall Wirecard sein müssen und dort hätte ich aussteigen sollen, um das Ganze dann von der Seitenlinie zu betrachten und um mich maximal noch mit den besser zu kontrollierenden Optionen zu beteiligen, anstatt direkt eine Position zu halten.

Wenn es von allen Seiten Kritik hagelt, dann muss ich mir die Zeit nehmen, genauer zu recherchieren und verstehen, was da los ist. Und wichtig, im Zweifel lieber raus aus der Position, anstatt auf etwas zu hoffen. Denn es gibt nicht umsonst die Redewendung: Wo Rauch ist, da ist auch Feuer!

Wo Rauch ist, da ist auch Feuer!

Das muss ich in Zukunft auf jeden Fall ändern und besser machen.

Damit ist die Akt(i)e Wirecard für mich geschlossen und wird auch nicht wieder aufgemacht.

Der Blick geht nun wieder nach vorn und für den Rest des Jahres versuche ich, ohne jetzt auf einmal ein erhöhtes Risiko zu gehen, den Verlust so gut es geht noch aufzuholen. Mal schauen, vielleicht schaffen wir ja zum Jahresende noch die schwarze Null 😉 …

Hier die Übersicht der Monatsperformance:

Optionsdepot & Einkommen durch den Optionshandel - Juni 2020

Ziemlich rot dieser Juni und mit Abstand der schlechteste Monat seit Start des Optionsdepots. Nun gut. Die -18% sind passiert, aber jetzt nicht der Weltuntergang, wie ich bereits oben ausgeführt habe.

Also Mund abputzen und weiter. Es gibt einiges aufzuholen im 2. Halbjahr!

Zahlen, Daten, Fakten

Die gesamte Ladung an Zahlen, Daten und Fakten gibt es wie üblich in der Übersicht vom Optionsdepot und folge mir auch auf Twitter, damit du keinen neuen Artikel mehr verpasst und sieh alle meine Trades (Kaufen, Verkaufen, Zurückkaufen, Rollen oder Schließen) an dem Tag bzw. Folgetag, wo ich diese tätige.

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Und wenn du dich dann fragst, wo man, wenn man bereit dafür ist, am günstigsten Optionen handeln kann, dann lies unbedingt den Artikel Der beste Broker für den Optionshandel. Dort findest du alle notwendigen Infos, um eine gute Entscheidung treffen zu können.

Wie lief es bei euch so?

Für alle die schon mit dem Optionshandel begonnen haben bzw. schon länger dabei sind, wie waren eure Ergebnisse diesen Monat? Was war euer bester und was evtl. euer schlechtester Trade?

Ich würde gern davon in den Kommentaren lesen!


Danke fürs Lesen und wenn dir der Artikel gefallen hat, hinterlasse mir doch bitte einen Kommentar und teile den Artikel mit deinen Freunden auf Facebook oder in deinem Lieblingsforum. Es würde mir sehr viel bedeuten. Vielen lieben Dank!


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30 Kommentare zu „Juni 2020: Mein monatliches Einkommen durch den Optionshandel & Wirecard WTF!?“

  1. Hallo Ingo,

    es wird auch in Zukunft Wirecards geben, Man wird diese nie im voraus erkennen.

    Also muss man evtl. etwas am persönlichen Risikomanagement arbeiten und sich überlegen, welchen Einfluss eine Einzelposition beim Worstcase auf das Depot hat bzw. wie groß der Maximalverlust ist. Ansonsten Tränen abwischen, Krönchen richten und weitermachen 🙂

    LG Alexander

    1. Hi Alexander!

      Danke fürs Vorbeischauen.

      Kann ich nur unterschreiben. Bei mir ist die Grenze bei 5% des Gesamtvermögens als Maximum für eine einzelne Spekulation oder Investition.

      Bei Wirecard habe ich zum Glück diese Regel auch eingehalten (deswegen hatte ich mich im Januar bereits von 30 Stück getrennt, um innerhalb dieser Grenze zu bleiben) und deswegen tut der Verlust zwar weh, aber es ist nicht das Ende.

      Und eines ist mal sicher, ich habe wieder eine Menge gelernt 🙂 !

      CU Ingo.

  2. Hallo Ingo,

    oh man, ein Schlag ins Kontor. Ich gehöre bei Wirecard auch zu den Naiven. Am Ende können alle externen Sicherheitsmechanismen (EY/Bafin) scheitern. Wichtig ist, dass dann die eigene Strategie das Schlimmste verhindert. Bei mir war es die Risikoverteilung. Wer dann die richtigen Lehren zieht, wird insgesamt glimpflich davonkommen. Ich werde zukünftig, wie du, bei Verdachtsmomenten sofort verkaufen. Es gibt genug exzellente Unternehmen, da muss man das Geld nicht den besänftigenden Worten eines CEO anvertrauen.

    Ich finde es übrigens super, dass du dich an den Schuldzuweisungen nicht beteiligst. Es ist vieles schief gelaufen, ganz klar, aber mir ist schnelle und vollständige Aufklärung im Moment am Wichtigsten.

    1. Hi Stefan!

      Danke für deinen Kommentar.

      Ich stimme dir zu. Auch wenn ich nicht mehr investiert bin, eine Aufklärung in dem Fall wäre wünschenswert. Ich würde echt gern wissen, wer da was verbockt hat und die Leute sollten zur Verantwortung gezogen werden.

      Ich glaub aber, der Fall wird uns viele Jahre begleiten und vieles werden wir nie erfahren.

      Aber hey, vielleicht läuft die Story ja mal im Kino und als ehemaliger Wirecard-Aktionär bekommt man Freikarten 🙂 …

      CU Ingo.

  3. Ich habe schon 2008 von Ungereimtheiten bei Wirecard gelesen! Ich konnte diesen Hype um dieses „Unternehmen“ nie verstehen!
    Wünsche dir weiterhin viel Erfolg bei deinen Investments!!

    1. Hi Marco!

      Danke für deinen Kommentar.

      Ich habe das Unternehmen erst seit 2018 auf dem Radar und es nur als kurz bis mittelfristige Spekulation gesehen.

      Aber ja, im Nachgang muss man sagen, hätte ich mal mehr Zeit dafür aufgewendet, das Unternehmen besser zu verstehen. Ich glaube zwar, es hätte nicht viel geändert, aber zumindest wäre ich vielleicht eher raus, weil ich ein ungutes Gefühl dabei gehabt hätte.

      Aber wie sagt meine Freundin immer? Hätte hätte Fahrradkette 🙂 …

      Das wird schon wieder.

      CU Ingo.

      1. Hi Ingo,

        vielen Dank für deinen ehrlichen und authentischen Erfahrungsbericht.

        Eine Frage hätte ich aber noch. Kannst du bitte einmal erläutern inwiefern die Optionen „besser zu kontrollieren“ sind als eine direkte Position?

        Für mich sieht es eher so aus, als ob du mit den Optionen lediglich reaktiver warst. Aber bestimmt übersehe ich etwas.

        Vielen Dank und Gruß
        Philipp

      2. Hi Philipp!

        Danke für deinen Kommentar und Willkommen auf dem Blog.

        Normalerweise verwende ich den Begriff „kontrollieren“ im Zusammenhang mit dem Rollen von Optionen. Damit kann man schon viel machen, um den Ausgang eines Trades zu seines Gunsten zu verschieben.

        Hier im Fall von Wirecard ging es mir wohl eher um den Fakt, dass ich mit der Option weniger Kapital im Risiko hatte, als mit einer direkten Aktienposition. Die Option konnte ich relativ problemlos abstossen und verlor im Verhältnis zur Aktie nur wenig Geld. Ein großer Teil des Wertes der Option war gerade in dem Beispiel ja auch die Vola.

        CU Ingo.

  4. Ich hatte kein Wirecard im Depot, aber wie Alexander bereits kommentierte: es wird auch in Zukunft mit anderen Unternehmen passieren. Ich nehme für mich mit, dass ich in Zukunft bei den Einzelpositionen etwas besser darauf achten werde, dass diese nicht zu groß werden, in Bezug auf den Rest.

    1. Hiho!

      Das ist auf jeden Fall nicht die schlechteste Idee 😉 …

      Und ja, leider wird man auch in Zukunft immer wieder mal von einem Betrug lesen oder hören. Das gehört wohl leider mit dazu. Nicht so toll!

      CU Ingo.

  5. Oh man Ingo, was ein krasser Monat!

    So etwas passiert einem (zum Glück) nicht alle Tage. Aber dieser Verlust wird dennoch einige Zeit brauchen, um wieder aufgeholt zu werden.

    Ich gehöre dabei auch zu den Wirecard-„Opfern“. Zwar hatte ich keine Anteile im Depot. Dafür jedoch mehrere Short Puts, aus denen ich mich ebenfalls zu spät verabschiedet habe.

    Dies war eine teure Lektion, aber auch eine extrem lehrreiche. Jetzt heißt es, das beste draus zu machen.

    David

    1. Hi David!

      Danke fürs Vorbeischauen.

      Oh warst du auch mit Puts dabei? Hoffe dein Schmerz ist nicht so groß wie meiner!

      Wobei ich es bei Alexander schon als Antwort geschrieben habe, es war nicht mehr als 5%. Geht also noch und ich werde es überleben.

      In der Tat eine teure und schmerzhafte Lektion 🙁 …

      CU Ingo.

  6. Hallo Ingo,

    ich konnte 2 von 4 offenen Positionen im Juni für weniger als 1/3 der Prämieneinnahmen schließen. Soweit gut gelaufen. Ein SC hatte mir zwischenzeitlich Sorgen gemacht, da der REIT mächtig über den Strike gelaufen ist, jetzt wieder etwas darunter. Die andere offene Position lasse ich auslaufe, die ist weit aus dem Geld. Ansonsten warte ich auf die nächste SP Gelegenheit.

    Bei Wirecard bin ich betragsmäßig nicht übermäßig betroffen. Glaubte nach dem KPMG-Bericht an das Testat und dachte, es müsste ansonsten eine Ad-hoc kommen. Der große Fehler war, um 9 Uhr am Bilanz-PK Tag zu schauen, sich zu wundern, dass nichts da ist und nicht den Schluss zu ziehen, dass etwas nicht stimmen kann. Normalerweise immer vor Börseneröffnung und wenn das Testat da ist, warum warten?? Eigentlich logisch, dass das Testat wahrscheinlich zumindest an diesem Tag nicht erteilt wird. Aber wie heißt es bei AkteX „I want to believe“. Als Lehrgeld abhaken.

    1. Hi Torsten!

      Danke für deinen Kommentar.

      Die fehlende Adhoc-Meldung hat wahrscheinlich sehr viele Anleger und die Spekulanten auf Seiten von Wirecard in Sicherheit gewiegt. Ein Fehler und wie es nun aussieht ein klarer Betrug.

      Aus „I want to believe“ muss als Erkenntnis daraus also ein „Expect the unexpected“ werden. Damit uns das in Zukunft nicht noch einmal passiert 😉 …

      CU Ingo.

  7. Bogdan Dragan

    Ich bin mit simon property group tief im Rot, pleite werden die bestimmt nicht gehen, aber trotzdem alte Regel wie stop los oder Absicherungen haben immer Gültigkeit. „Ungepflegte Trading‘ rächt sich irgendwann.

    1. Hi Bogdan!

      Danke fürs Vorbeischauen.

      Oh schade, dass es bei SPG nicht so richtig lief. Aber das Unternehmen hat echt Qualität. Die werden sich wieder erholen, zumindest ist das meine Annahme.

      CU Ingo.

  8. Hi Ingo,

    Ohje nochmal Wirecard, ich hoffe wir haben alle unsere Lektion gelernt. Ich finde es trotzdem gut, dass du darüber berichtest.

    Weiterhin viel Erfolg!

    Lg
    Andreas

    1. Hi Andreas!

      Danke für deinen Kommentar.

      Ich musste einfach dazu etwas sagen. Totschweigen bringt ja nichts und würde mich nur unglaubwürdig machen. Der ganze Blog steht für höchstmögliche Transparenz, damit jeder Interessierte ala „Big Brother“ mal schauen kann, wie das so bei jemand anderen läuft.

      Und dazu gehören halt Erfolge und Misserfolge.

      Ich könnte aber gern auf die Misserfolge in Zukunft verzichten, wenn sie so groß sind 😉 …

      CU Ingo.

  9. Wenn man sich wirklich ausüben lassen will, dann denke ich bei deiner Depotgröse solltest du da keine Aktie die mehr als 50-60 Euro wählen. Gerade wenn man sieht das du ja noch zum Glück die andere Option zurückgekauft hast. Ich habe kein Plan wie weit du an dem Tag dadrauf vorbereitet warst, aber man stelle sich vor da wär das Internet weg oder du krank geworden und du warst nicht perfekt vorbereitet.

    1. Hi Duke!

      Danke für deinen Kommentar.

      Du sprichst da einen guten Punkt an. Wenn man Optionen verkauft, dann muss man aktiv dabei bleiben. Der Optionshandel ist leider nicht passiv, wie zum Beispiel das Investieren in ETFs oder Blue-Chip-Dividendenzahler.

      Du musst es also planen, dass du dann bei solch wichtigen Events online bist und den Markt beobachtest. Zumindest wenn du in einer dermaßen hochspekulativen Position drin bist.

      Und um mal direkt deine 2 genannten Punkte anzusprechen, ich habe z.b. in der Tat immer ein Backup-Internet zur Verfügung. Einmal Glasfaser und einmal LTE. Denn gerade mein Glasfaser von Vodafone setzt gern mal ne Stunde aus und dann sitz ich auf dem Trockenen.

      Und sollte ich in der Tat mal so krank werden bzw. sein, dass ich nicht vor dem Rechner und der TWS sitzen kann, dann muss ich die Position entweder vorher schließen oder mit Stop Loss arbeiten. Letzteres ist aber nicht 100% sicher, gerade wenn die Vola explodiert.

      Um jetzt aber den Leuten, die ggf. am Optionshandel interessiert sind wieder etwas die Angst zu nehmen, das ist nur so stressig, wenn man sich mit spekulativen Werten beschäftigt. Man kann aber auch seinen Optionshandel auf Aktien beschränken, wo es solche Risiken nicht in der Art gibt. Dann wird das Ganze sofort viel viel entspannter. So mache ich es auch 99% der Zeit, sonst würde ich irgendwann am Rad drehen und verrückt werden 😉 …

      CU Ingo.

  10. Hast mein Mitgefühl, das konnte keiner kommen sehen und die, die es gesehen haben posten net in Blogs, das sind Maulhelden, alle!
    Sonst hätten sie ausgesorgt…;)

    Optionen sind nix für mich, weils eben net passiv ist, genau das gleiche bei ner Mietwohnung, mag einfach nichts davon hören:)

    Ansonsten, mal hoffen das des in ein paar Jahren vergessen ist, mehr kannst nicht machen.

    gruss

    1. Hi Marco!

      Danke für deinen Kommentar.

      Naja, vorm Rechner sitzen und etwas rumklicken oder sich bei ner Mietwohnung ggf. mit nem verstopften Klo rumärgern ist bestimmt nochmal etwas anderes. Aber ich weiß was du meinst 😉 …

      Alles wird gut!

      CU Ingo.

  11. Hallo Ingo
    Toller, selbstkritischer Artikel. Wirecard ist eine massive Enttäuschung, ohne Frage. Bin nicht betroffen, aber macht trotzdem betroffen, die vielen Anleger, Kunden, Mitarbeiter usw. Viel Vertrauen zerstört.
    Ich lese gerne über Optionshandel, habe mich aber noch nicht in die Materie herangetastet. Ich betreibe seit nun fast 10 Jahren Dividend Growth Investing and verfolge eine konsequente Buy and Hold Strategie. Bin aber immer offen Neues zu lernen und Strategien zu ergänzen.
    Bin schon gespannt auf den nächsten Artikel.

    1. Hi!

      Danke für deinen Kommentar.

      Optionshandel macht Spaß und ist recht einfach zu erlernen, wenn man sich wie ich auf Aktienoptionen und die Vehikel Cash Secured Puts und Covered Calls beschränkt. Aber es ist auf jeden Fall zeitaufwendiger, als ein Depot aus Dividendenaktien zu erstellen und zu verwalten.

      Probier es einfach mal aus 😉 …

      CU Ingo.

  12. Hallo Ingo,

    obwohl ich das Thema „Wirecard“ nicht mehr hören kann, danke für Deinen Beitrag dazu. Es gefällt mir, dass Du (und auch David von „Jung in Rente“) zu Deinem Verlust stehst. Eine Zeitlang hatte gefühlt jedermann Wirecard-Aktien, jetzt scheint es mir eher so als ob niemand jemals welche hatte und alle nur klugscheißen, dass der Betrug doch verhersehbar war …
    Insofern Daumen hoch für alle Blogger, die mit Echtzahlen hantieren !
    Ich persönlich habe ebenfalls mit Wirecard(-aktien) meinen bis dato größten Verlust eingefahren. Aber ich sehe es wie Du, nachtreten und jammern hilft nicht. Nach vorn blicken und aus den Fehlern lernen schon …

    1. Hi Halvar!

      Danke für deinen Kommentar.

      Na dann kann ich uns nur ermutigen, den Kopf nicht hängen zu lassen und einfach weiter zu machen, damit wir unsere Ziele trotz des ein oder anderen Rückschlages erreichen.

      Viel Erfolg!

      CU Ingo.

  13. Hallo Ingo,

    willkommen in der Finanzwelt. Solche Situationen erlebt man als Investor von Zeit zu Zeit immer wieder einmal, auch wenn es sich nicht häuft. Du hast eine gute Herangehensweise, indem Du dich nicht selber bemitleidest, andere dafür verantwortlich machst oder es einfach totschweigst als wäre nichts passiert..

    Früher hatte ich solche gedanklichen Geschichten wie „warum hast Du das nicht vorher gewusst“ oder der ganz große Klassiker „warum ich?“, als ob ich der einzige wäre, dem dieses Missgeschick mit Firma ABC passiert wäre. Ich stehe inzwischen auf dem Standpunkt, dass einem solche Sachen passieren weil man aktiv ist und weil man daraus eine Menge lernen kann. Sicher, die Situation ist bei jeder Sache anders, aber man lernt bei Dingen die ordentlich schief gehen sich selber am besten kennen. Natürlich gibt es heute die Rechthaber, die meinen sie hätten es schon immer gewusst. Realistisch geschätzt haben es aber nur die Verantwortlichen bei Wirecard gewusst, nicht mal die Bafin oder eine der eingesetzten Firmen, die das Testat ausstellen sollten. In deren Haut möchte ich auch nicht stecken.

    Ja, der Verlust ist sicher ärgerlich. Aber sie gehören dazu, wenn Du Investor bist. Man sollte primär immer sein Ziel im Auge behalten und damit rechnen, dass die Straße zum Ziel keine geradlinige Autobahn ist. Das ist wie mit dem guten Soldaten Schwejk (es gibt einen alten Film mit Heinz Rühmann), der den Weg zu seinen Standort sucht und an eine Weggabelung kommt. Er hat keinen Plan, ob rechts oder links und entscheidet sich für eine Seite nach einer kleinen Pause auf einer Bank. Nach Stunden kommt er an der gleichen Weggabelung wieder an, ist erst etwas verwirrt und sieht auf der Bank seine liegengelassenen Handschuhe. Darauf sagte er: Alles hat seinen Sinn. So ist das auch bei Misserfolgen.

    Einen wichtigen Punkt hast Du bereits erkannt: Streuung. Komplett pleite gehen zumeist Leute, die alles auf eine Karte setzen. Und es ist durchaus legitim, auch etwas riskantere Papiere zu nehmen, um seine Chancen zu erhöhen. Ich bin davon durchaus hin und wieder ein Freund davon und freue mich wenn es klappt. Vieles klappt eher nicht, anderes dauert ewig. Ich habe z,B Snapchat – Aktien gekauft und die waren in der Spitze 60% im Minus. Viele haben mir gesagt, dass ich dafür besser was anderes gekauft hätte. Nach Jahren sind sie jetzt auf einmal im Plus. Da freut man sich, auch wenn es nicht essentiell ist. Nur wenn man nie solche Risikopapiere kauft, hat man auch keine Chance dass mal so ein Unternehmen wie Amazon (als Extrembeispiel) dabei ist. Man sollte sich bewusst sein, dass selbst mit größter Vorsicht Verluste passieren. Was sollen, wenn wir mal beim DAX bleiben Aktionäre von Lufthansa, Deutsche Bank, Thyssen Krupp, K+S, RWE, E.on und so einige andere Werte sagen? Die standen alle mal viel höher.

    Langfristig mag die Börse eine Einbahnstraße sein, das betrifft aber nicht die einzelnen Firmen. Was in diesem Jahrzehnt chic ist, kennt im nächsten Jahrzehnt keiner mehr oder nur noch als negative Anekdote wie jetzt die Wirecard. Gemessen an deinem Gesamtbetrag ist es kein Weltuntergang, nur Lehrgeld für eine Einschätzung, die durch kriminelle Energien der Geschäftsleitung widerlegt wurde. Also: Einfach weitermachen und auf zu neuen Taten.

    Grüße Oliver

  14. Hallo Ingo,
    wer an der Börse aktiv ist, macht Fehler.
    War zwar nie in Wirecard investiert, habe aber ein ähnliches Schicksal mit der EM-TV-Aktie erlitten, die ich 1999 teuerst gekauft habe.
    Wichtig ist aus solchen Nackenschlägen zu lernen.
    Schöne Grüße
    Uwe

    1. Hi Uwe!

      Danke fürs Vorbeischauen.

      Nach einer Weile hat wohl jeder so eine Erfahrung gemacht und/oder so eine Aktie als Mahnmal in seinem Depot. Zumindest ist es das, was ich höre, wenn ich mich mit Gleichgesinnten austausche.

      Willkommen im Klub 🙂 !

      CU Ingo.

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